U-Bahn rund um die Uhr

von Redaktion

VON SASCHA KAROWSKI

Wie die Grünen-Fraktion im Stadtrat mitteilt, haben die Prüfer der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) für den Nachtbetrieb der U-Bahnen den Daumen gehoben. Der Stadtrat hatte die Verkehrsbetriebe im September 2021 mit einem Test beauftragt. „Grundsätzlich ist eine Nacht-U-Bahn machbar,“ sagt MVG-Sprecher Maximilian Kaltner auf Anfrage. „Konzepte liegen vor. Wenn es eine Finanzierung gibt, können wir mit den Arbeiten zur Realisierung starten. Wichtig ist, dass wir ausreichend Fahrpersonal finden.“ Losgehen könnte es zum Fahrplanwechsel 2024, gesetzt den Fall, der Stadtrat stimmt zu.

Die Finanzierung des Nacht-Linien-Programms soll nämlich zwei Millionen Euro kosten. Damit könnten aber die U-Bahn-Linien U1 bis U6 in den Nächten von Freitag auf Samstag und Samstag auf Sonntag sowie in den Nächten vor Feiertagen in einem 30-Minuten-Takt auch nachts verkehren, die beiden Linien eines Linienbündels dabei dann jeweils um 15 Minuten versetzt. An den Innenstadtbahnhöfen Hauptbahnhof, Sendlinger Tor und Odeonsplatz sollen den Fahrgästen Anschlussverbindungen zu den anderen Linienbündeln zur Verfügung stehen. Damit einher gehen eine Ausweitung des Tram-Nachtnetzes und eine Anpassung des Bus-Nachtnetzes an die neuen U-Bahn-Nachtlinien.

Es passe einfach nicht zu einer internationalen Großstadt wie München, das wichtigste Verkehrsmittel nachts einzustellen, sagt Bürgermeisterin Katrin Habenschaden (Grüne). Tatsächlich fahren in Berlin die U-Bahnen an Feiertagen und Wochenenden nachts alle 15 Minuten, in Hamburg alle 20 Minuten. Ein Nachtbetrieb in München werde ein großer Gewinn sein, damit alle Münchens kulturelle Angebote nutzen und dabei klimafreundlich unterwegs sein können, ergänzt Fraktionschefin Mona Fuchs. „Dies wäre auch für Menschen, die im Schichtdienst arbeiten eine Erleichterung.“

SPD-Chefin Anne Hübner findet Nacht-U-Bahnen auch gut. „Wir hoffen, dass die MVG auch das Personal findet. Sie muss schon jetzt erhebliche Anstrengungen unternehmen, um mit ihren Fahrern das Angebot vollständig zu leisten.“

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