Wie sollen die Münchner in Zukunft heizen? Ist Erdwärme die Lösung? Ein brandheißes Thema, das jetzt Bauministerin Klara Geywitz nach München lockte. Zuerst besuchte sie das Geothermie-Heizkraftwerk in Oberhaching, das das kommunale Unternehmen Erdwärme Grünwald schon im Jahr 2011 gebaut hatte. Danach sprach sie im Haus des Bayerischen Bauindustrieverbands über Chancen und Probleme dieser Energieversorgung.
Geywitz diskutierte dazu unterem anderem mit Münchens Stadtwerke-Chef Florian Bieberbach, Grünwalds Bürgermeister Jan Neusiedl sowie Dierk Mutschler, Vorstand der Bauberatungsfirma Drees & Sommer. Eigentlich war zu dem Termin auch OB Dieter Reiter eingeladen – der konnte aber aus zeitlichen Gründen nicht.
Die Gemeinde Grünwald setzt seit 2008 auf Erdwärme. Die Nutzung hat viele Vorteile, da sie praktisch ohne CO2-Emissionen auskommt und wetter- und zeitunabhängig verfügbar ist. München habe vor 20 Jahren mit Erdwärme angefangen, berichtete Stadtwerke-Chef Bieberbach. Und der Ausbau sei in Planung, aber schwierig. „Wir kämpfen uns durch.“ Denn die dichte Besiedlung erschwere das Verlegen neuer Leitungen. Und: „Am allerschlimmsten sind die Genehmigungsverfahren.“ Wenn diese nicht vereinfacht würden, könne München sein Ziel der Klimaneutralität bis 2035 unmöglich erreichen, stellte Bieberbach fest.
Klara Geywitz erklärte, sie kenne die Probleme. Änderungen im Baugesetzbuch sollen das Planen und Bauen beschleunigen. Bieberbach sagte, dass er hoffe, die Ministerin verbessere die Bedingungen für den Erdwärme-Ausbau. REGINA MITTERMEIER