Der Zirkus unseres Lebens

von Redaktion

Roncalli-Premiere in München mit neuer Show und viel Prominenz

VON MARIA ZSOLNAY

Jutta Speidel klopft das Herz, Gregor Prächt lacht Tränen und Günther Maria Halmer tanzt begeistert Walzer mit der aufregenden Schlangenfrau. Circus Roncalli ist in der Stadt – und verzaubert alle. Die Prominenz, die am Samstagabend auf den roten Samtstühlchen in den ersten Reihen Platz nimmt, lässt sich entführen ins Reich der Fantasie. Da findet sogar Uli Hoeneß romantische Worte: „Man vergisst für wenige Stunden den Wahnsinn der Welt da draußen. Es ist ein Traum.“

Zweieinhalb Stunden geht das Publikum durch ein Wechselbad der Gefühle, lacht herzhaft mit Clown Anatoli, bangt mit offenem Mund um jeden Knochen der Brüder Acero, folgt den Seifenblasen des wunderbar anmutigen Paolo Carillion. Nur die Frauen in Männerjacketts mit Netzstrümpfen und die Rekeleien auf dem Billardtisch wirken ein wenig aus der Zeit gefallen. Dafür ist auf die Luftballons und den Walzer am Schluss Verlass.

Für viele ist der Abend im Roncalli eine Reise zurück in ihre Kindheit. „Vor 40 Jahren war ich schon im Roncalli, zu Hause habe ich dann versucht, die Show nachzumachen“, erinnert sich Carin C. Tietze. Auch Gloria Gray träumte als Kind vom Dressurreiten in der Manege. Nur eine schaffte es wirklich dorthin: Christine Zierl, die, als sie noch sexy Kunstfigur Dolly Dollar war, zur 500. Roncalli-Vorstellung als Nummerngirl durch die Manege lief. „Da war ich so stolz, dass sie mich gefragt haben.“

Einer, der den Circus Roncalli auch hinter den Kulissen gut kennt, ist Günther Maria Halmer. Hat er doch in der sechsteiligen Fernseh-Serie „Roncalli“ Zirkus-Chef Bernhard Paul verkörpert. „Fünf Monate habe ich dafür mit dem Zirkus gelebt.“ Auch heute haben Paul und Halmer noch Kontakt. „Lustigerweise treffen wir uns immer bei der Ayurveda-Kur auf Sri Lanka.“

Bernhard Paul ist der Kopf, der Macher von Roncalli. In seiner Rede (siehe Kasten) dankt er besonders Michael Käfer, mit dem ihn eine enge Freundschaft verbindet. Paul inszenierte auch Käfers unvergessliche Geburtstagssause zu dessen 60. als großes Zirkusspektakel. Am Samstag saß der Gastronom verzaubert und hingerissen in der ersten Reihe, an der Seite von Ehefrau Clarissa und der Zwillingssöhne.

Gleich daneben: die Fußball-Legenden Paul Breitner und Sepp Maier, zu denen sich Clown Anatol in die Loge zwängte. Eine, die schon viel Zirkus im Leben hinter sich hat, ist Bibi Johns, stolze 94 Jahre alt. „Ich finde es besonders gut, dass es keine dressierten Tiere gibt“, sagt sie.

Ebenfalls dabei: Schauspieler Sigmar Sohlbach, John Jürgens mit Ehefrau Hayah und Tochter Lilly, Gospelsängerin Joan Orleans, die an einer neuen Show bastelt, Schauspielerin Veronika von Quast, die mit einem üppigen, selbst gemachten Federhut auffällt, und Moderatorin Carolin Reiber, die gespannt ist, wie die Stadt auf die Vorwürfe von Bernhard Paul reagiert. Viele sind mit Kindern und Enkeln da, wie Friedrich von Thun mit Enkel Max, Hansi Kraus hat seinen elfjährigen Enkel Pepe dabei.

Endlich wieder unterwegs sind auch Mecky und Ausnahme-Schlagzeuger Pete York, der auf einen Rollator angewiesen ist. Noch wohnen sie in Bad Tölz, „doch wir wollen wieder nach Grünwald ziehen.“

Dort wohnt auch Bernhard Pauls Namensvetter, Sänger Bernie Paul, der sagt: „Wir beiden Pauls werden ständig verwechselt. Ich bekam sogar schon Anrufe, ob ich meinen Affen mitbringen kann. Aber ich habe gar keinen Affen…“ Dafür ließ der Sänger jetzt zwei Paul-T-Shirts bedrucken. So können sie ab sofort im Partnerlook gehen.

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