Im Künstlerhaus herrscht Trauer

von Redaktion

Ehrenpräsidentin Maia Grassinger mit 85 Jahren gestorben

Sie hat 2001 zusammen mit ihrem Mann Peter die Münchner Künstlerhaus-Stiftung gegründet – und damit das denkmalgeschützte Haus mit neuem kulturellem Leben gefüllt: Maia Grassinger wurde für ihr Engagement 2016 mit der Medaille „München leuchtet“ in Gold ausgezeichnet. Jetzt ist sie im Alter von 85 Jahren gestorben.

Welche prägende Rolle Maia Grassinger für das Künstlerhaus am Lenbachplatz spielte, machen die Worte von Claus Hipp aus dem Stiftungsvorstand deutlich: „Über Jahrzehnte hinweg hat die feinsinnige und unerschrockene Frau die Geschicke des Hauses gelenkt und ihre gesamte Schaffenskraft dessen Erhalt gewidmet.“

Ohne diese Lebensleistung je ins Rampenlicht zu rücken, sei es ihr gemeinsam mit ihrem Mann Peter gelungen, den Münchnern ihr Künstlerhaus zu bewahren, so Hipp weiter. „Nach Jahrzehnten der Zerstörung und Zweckentfremdung wurden dort wieder Feste gefeiert, bedeutende Persönlichkeiten begrüßt, berühmte Künstler bejubelt und aufstrebende Talente entdeckt.“

Welche immense Herausforderung es darstellte, das denkmalgeschützte Haus ohne jegliche finanzielle Unterstützung aus öffentlicher Hand zu sanieren, instand zu halten und mit neuem kulturellem Leben zu füllen, lasse sich nur schwer ermessen. „Über Jahrzehnte hinweg war die ungewöhnliche und vielseitige Frau Seele und Kopf dieses herausfordernden kulturellen Großunternehmens – und blieb dabei unvermindert leidenschaftlich, motiviert und begeisterungsfähig“, sagt Hipp.

Von 2002 bis 2007 war Maia Grassinger zweite Vorsitzende der Stiftung, 2007 wurde sie die erste Präsidentin. Auch nachdem sie die aktive Rolle der Vorstandsvorsitzenden zu Beginn des Jahres 2021 an ihre Tochter Birgit Gottschalk und Jennifer Ruhland weitergegeben hatte, blieb sie dem Haus eng verbunden. Noch wenige Tage vor ihrem Tod besuchte sie ein Konzert in dem Haus, das sie mehr als zwei Jahrzehnte lang mitgeprägt hat. ANDREAS DASCHNER

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