Shared Mobility-Angebote, zum Beispiel Carsharing, sind eine gute Idee – wenn sie sinnvoll eingesetzt werden. In der Sandtnerstraße auf der Schwanthalerhöhe ist das nicht der Fall, findet Uwe Trautmann (CSU) vom Bezirksausschuss. Der Grund: Es gibt zwar Carsharing-Parkplätze, aber noch keinen Anbieter dafür.
Anlass für die Debatte war ein Schreiben eines Bürgers, der von der Situation an der Sandtnerstraße berichtete: Dort waren zuletzt fünf Anwohnerparkplätze in vier Carsharing-Parkplätze und einen Stellplatz für E-Scooter und ähnliche Angebote umgewandelt worden. Für den Bürger bleibt unklar, warum für die Carsharing-Parkplätze nicht statt der ohnehin knappen Anwohnerparkplätze Misch-Parkplätze genutzt würden. Außerdem sehe er nicht ein, weshalb ein ganzer Parkplatz für E-Roller, E-Scooter und Fahrräder frei gehalten werde, da diese sowieso weiterhin auf dem Bürgersteig stünden.
Ulrike Boesser (SPD) sagte: „Der Mobilitätspunkt wurde einfach zu schnell eingerichtet. Hieran sieht man, dass die Bürger im Vorhinein nicht ausreichend informiert wurden.“ Das müsse zukünftig anders laufen, stimmte auch Manuela Diebolder (Grüne) zu. Die Angebote hätten doch die Intention zu zeigen, dass man unter Umständen kein eigenes Auto in der Stadt brauche.
Daraufhin schimpfte Trautmann: „Problematisch an dem Shared-Mobility-Angebot an der Sandtnerstraße ist doch viel eher, dass sich die Stadt hier noch gar nicht für einen Anbieter für das Carsharing entschieden hat. Die Autos gibt es also noch gar nicht, die Parkplätze sind aber bereits seit vier Monaten für die Anwohner gesperrt. Es wäre doch logisch, dass man die Parkplätze erst sperrt, wenn es auch ein Angebot gibt.“
Aus dem Mobilitätsreferat (MOR) heißt es auf Nachfrage, dass insgesamt drei Flächen im Stadtbezirk mit Mobilitätspunkten ausgestattet würden – neben der Sandtnerstraße auch noch zwei Flächen am Georg-Freundorfer-Platz. „Die Einrichtung der Flächen des Mobilitätspunktes erfolgte aus organisatorischen und wirtschaftlichen Gründen gemeinsam“, so eine Sprecherin des Referats.
Künftig seien die Plätze einem an die Mobilitätsstation gebundenen Anbieter vorbehalten. Das Vergabeverfahren soll im Frühjahr 2024 beendet sein. Die Plätze sind laut MOR aber nicht verschenkt, sie könnten bis dahin von Fahrzeugen nicht stationsgebundener Carsharing-Flotten genutzt werden. P. CLASSEN, A. DASCHNER