Eine gute Sache kann man Baustellen abgewinnen: Die Stadt prosperiert. Doch an vielen Stellen hakt es gewaltig. Vor allem der Dauerstau treibt die Münchner, die sich tagtäglich durch den Großstadtdschungel quälen müssen, in den Wahnsinn.
Pro Jahr stellt das Mobilitätsreferat rund 19 000 Bescheide für Bau- und Arbeitsstellen aus. Dazu kommen 16 000 Bescheide für Halteverbote, beispielsweise für Umzüge oder Baustellen. Die Folge: Stillstand auf weiten Strecken. Die interaktive Baustellenkarte der Stadt zeigt eine München-Karte, gespickt mit roten Warnschildern. Ein Klick auf den jeweiligen Eintrag liefert Details zu der Baumaßnahme – von Mammutprojekten bis hin zur Einrichtung von Halteverboten wegen kurzfristiger Maßnahmen.
Am 30. September waren laut Mobilitätsreferat knapp 12 000 Baustellen in Betrieb. Die größten liegen im Zentrum. Allen voran der Sendlinger-Tor-Platz (siehe Artikel oben), wo die Stadt ab kommender Woche die letzte Phase der Oberflächenwiederherstellung ankündigt. Von 23. Oktober bis 2. November (mit Ausnahme des 27. Oktobers) wird nachts, jeweils von 21 Uhr bis 5 Uhr, der Abschnitt zwischen dem Sendlinger-Tor-Platz und der Kreuzung Herzog-Wilhelm-Straße/An der Hauptfeuerwache für den Verkehr gesperrt. Am Freitag, 27. Oktober, wird die Sperrung wegen der Kult(ur)- & Shopping-Nacht „Nachtschwärmer“ aufgehoben. Laut Mobilitätsreferat finden während der Veranstaltung keine Bauarbeiten statt.
Der Hauptbahnhof ist seit vier Jahren Großbaustelle. Ursprünglich sollte der Bau der neuen Empfangshalle bis 2028 abgeschlossen sein. Ob das klappt, ist unklar. Denn der Bau hängt mit dem Fortschritt bei der 2. Stammstrecke zusammen.
Am Altstadtring geht es jetzt an der Oberfläche weiter: Der Bereich zwischen Gabelsbergerstraße über Oskar-von-Miller-Ring bis Von-der-Tann-Straße soll bis 2026 komplett umgestaltet werden. Leiderprobt sind die Anwohner der Gotthardstraße in Laim, wo wegen der Verlängerung der U5 nach Pasing gewerkelt wird. Im Osten zieht sich die Sanierung der Ludwigsbrücke: Die Brücke soll erst im Oktober 2024 nutzbar sein. Auch am Rosenheimer Platz müssen Fahrgäste weiterhin Umwege in Kauf nehmen – Zugänge sind gesperrt. iwi, dap