Stockend schiebt sich die Autokolonne vorwärts, immer wieder ertönen Hupen – ein Krankenwagen mit Blaulicht steht mittendrin. Er versucht an der Autoreihe vorbeizukommen, doch keine Chance – auch der Rettungsdienst muss warten.
Genau so sah es am Donnerstagmittag rund ums Sendlinger Tor aus: Von der Kreuzung Sonnenstraße bis zum Sankt-Jakobsplatz am Oberanger stockt es, rund 400 Meter lang. Täglich grüßt das Stau-Chaos. Es gibt viele Baustellen in München (siehe Artikel unten), doch diese ist wohl eine der längsten und lästigsten. Seit März 2017 beschäftigt der Umbau des U-Bahnhofs Sendlinger Tor die Münchner: unterirdisch, weil immer wieder der U-Bahnverkehr unterbrochen werden muss. Oberirdisch, weil Bauarbeiter den Platz rund um das Wahrzeichen ebenfalls erneuern. Die Folge: immer wieder neue Sperrungen rund um die Kreuzung.
Derzeit ist es etwa verboten, vom Oberanger kommend rechts auf die Sonnenstraße abzubiegen. Daneben sind einige Fahrspuren um die Kreuzung verengt oder gesperrt. Das führt zu langen Staus.
„Mir reicht es, wie lange dauert das denn noch“, schimpft Taxifahrer Aykut Onar, der vor der Kreuzung warten muss. Wegen Umwegen und Staus müsse er immer wieder bis zu mindestens zehn Minuten mehr Fahrtzeit einplanen. „Mich stört das langsam so richtig“, sagt der Taxler.
Eigentlich hätte die Modernisierung des Bahnhofs bereits Ende 2022 abgeschlossen sein sollen. Bei Durchbrucharbeiten stießen Arbeiter aber auf ungeplante Hindernisse wie Metallteile, die aufwendig entfernt werden mussten. Hinzu kamen mehrere Events in München, die den Bau auch ausbremsten.
Nun soll der Umbau voraussichtlich bis Ende 2023 abgeschlossen sein. An der Oberfläche soll bis dahin ebenfalls ein großer Teil der Verkehrsflächen, insbesondere der Kreuzungsbereich, sowie der Platz vor dem historischen Tor wiederhergestellt sein. Restarbeiten werden im Laufe des Jahres 2024 ausgeführt, darunter das neue Zugangsgebäude im Bereich der Blumenstraße sowie kleinere Bereiche an der Oberfläche, teilt ein Sprecher der Stadtwerke mit.