Die derzeitigen Mieter des Gewerbehofs am Ostbahnhof brauchen eine Zukunftsperspektive – findet jedenfalls der Bezirksausschuss Berg am Laim. Die Stadtteilpolitiker fordern deshalb das Münchner Gewerbehof- und Technologiezentrum auf, den Betrieben nach dem Neubau des Hofes auf jeden Fall wieder Räumlichkeiten vor Ort anzubieten.
Zusammen mit der Stadt soll den Unternehmen zudem aktiv bei der Suche nach neuen Räumlichkeiten für die Übergangszeit oder eine Verlagerung geholfen werden. „Um das Angebot der zahlreichen Betriebe vor Ort zu erhalten, sollte alles dafür unternommen werden, um diese in Berg am Laim oder der näheren Umgebung zu halten“, so Antragsteller Fabian Ewald (CSU).
So sollte beispielsweise geprüft werden, ob leer stehende Flächen im Gewerbegebiet Neumarkter Straße oder bei der ehemaligen Branntwein-Monopolgesellschaft zumindest vorübergehend angemietet werden könnten. „Beim Branntwein-Gelände ist in den nächsten fünf Jahren nicht mit Um- oder Neubaumaßnahmen zu rechnen“, so Ewald.
Der Gewerbehof am Ostbahnhof soll abgerissen werden, deshalb wurde allen Geschäftsleuten vor Kurzem zum Jahresende 2024 gekündigt (wir berichteten). Ob sie ab 2028 wieder in den moderneren und größeren Neubau einziehen können, ist fraglich. Denn das Konzept sieht vor, zwei Drittel der Fläche für junge Technologiefirmen aus Bereichen wie Künstliche Intelligenz oder Nanotechnik zu reservieren. Solche Start-ups tun sich in München enorm schwer, gelten jedoch als essenziell für die Zukunft des Wirtschaftsstandorts. Viele Mieter des Gewerbehofs plagen nun Existenznöte, weil sie nicht wissen, wie es ab 2025 für sie weitergehen soll. CARMEN ICK-DIETL