Dieser Umzug ist eine runde Sache

von Redaktion

Ein tonnenschweres blaues Kunstwerk ist vom Gasteig nach Sendling transportiert worden

VON MARTINA WILLIAMS

Während bei gängigen Umzügen ein einfacher Transporter reicht, waren hier gleich zwei Autokräne nötig! Schließlich wiegt das zu transportierende Kunstwerk satte zwölf Tonnen – mehr als zwei Elefanten. Das „Gerundete Blau“ ist am Wochenende per Sondertransport vom Gasteig zu seinem neuen Standort, dem Gasteig HP8 nach Sendling, gebracht worden. Der Umzug: eine runde Sache.

Gut 36 Jahre lang stand die blaue Scheibe – von vielen Münchnern auch liebevoll Niveadose genannt – an der Rosenheimer Straße. Geschaffen hat das etwa 6,5 Meter breite Werk der Münchner Künstler und Architekt Rupprecht Geiger (1908-2009). Er hatte Mitte der 80er-Jahre den Auftrag erhalten, eine Skulptur für das damals noch im Bau befindliche Kulturzentrum zu entwerfen. 1987, zwei Jahre nach der Gasteig-Eröffnung, wurde das „Gerundete Blau“ dann eingeweiht.

Weil der Gasteig selbst eine neue Heimat in Sendling gefunden hat, folgte nun das Kunstwerk aus Stahl. „Nötig ist der seit Langem geplante Umzug vor allem, um das Wahrzeichen des Kulturzentrums im Vorfeld der Sanierung des Gasteig-Gebäudes sicher unterzubringen. Welcher Ort eignet sich da besser als der Gasteig HP8?“, erklärt Gasteig-Geschäftsführerin Stephanie Jenke.

Eine Spezialfirma übernahm am Wochenende den Abbau. Die Autokräne hievten das „Gerundete Blau“ auf einen Tieflader, mit dem Sondertransport ging’s in der Nacht auf Sonntag Richtung Hans-Preißinger-Straße. Zunächst musste am Gasteig HP8 eine neue Basishalterung an der Scheibe befestigt werden.

Heute zwischen 9 und 12 Uhr werden die Autokräne das „Gerundete Blau“ am Kulturkraftwerk vor der Halle E aufstellen. Die Enkelin des Künstlers, Julia Geiger, freut sich: „Das ist eine tolle Möglichkeit, das Kunstwerk noch einmal an einem anderen Ort und in einem ganz neuen Kontext zu betrachten.“ Und wenn der Gasteig nach der Sanierung wieder an den alten Standort zieht, kehrt auch die Niveadose zurück an die Rosenheimer Straße.

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