Der neue Pendleratlas (pendleratlas.statistikportal.de) der Statistischen Ämter der Länder bietet interessante Einsichten. Die deutschlandweiten Daten zu Pendlerströmen und -verflechtungen bis auf Gemeindeebene wurden 2022 (für 2021) zum ersten Mal veröffentlicht. Die Konstante im Jahresvergleich: Nach München fahren die meisten. 2022 waren es 514 601 (11 023 mehr als 2021). Es folgen Frankfurt am Main (455 045) und Berlin (454 353). Betrachtet man nur Bayern, stehen Nürnberg (195 367) und Regensburg (97 600) auf den Plätzen zwei und drei der Einpendler-Rangliste.
Die Besonderheit der Pendlermetropole an der Isar: Die zehn am stärksten besetzten Einpendelströme in die Landeshauptstadt machten prozentual nur 16 Prozent aus. Bedeutet: Es gibt zahlreiche Einzelströme aus vielen verschiedenen Gemeinden, insgesamt aus 6049. Aus fast jeder der 2056 Gemeinden Bayerns pendelte mindestens eine Person nach München. Die meisten Einpendler (12 132) kommen aus Augsburg. Bemerkenswert: Die zweitgrößte Einpendler-Gruppe sind Berliner – mit 11 735 Personen. Im Jahresvergleich haben zusätzlich 1445 Fernpendler aus der Hauptstadt den 500 Kilometer langen Weg zur Arbeit zurückgelegt, 14 Prozent mehr als 2021. Zu beachten ist laut den Statistikern aber, dass in der Pendlerrechnung nicht täglich zurückgelegte Wege erfasst würden, sondern der registrierte Erstwohnsitz und der Arbeitsort.
Auch die Zahl der Auspendler bildet der Pendleratlas ab. Aus München zum Arbeiten fuhren die meisten Auspendler 2022 nach Unterföhring (12 454), Garching (10 967), Berlin (7209) und Neubiberg (6251). Der Atlas gibt zudem Einblicke in große Veränderungen im Kleinen. So kam es etwa in Oberammergau 2022 zu einem Anstieg der innerörtlichen Pendler mit Wohn- und Arbeitsort Oberammergau um 802 Personen von 1326 auf 2128. Grund: die Passionsfestspiele. Denn an der alle zehn Jahre stattfindenden Aufführung dürfen nur Darsteller teilnehmen, die seit Geburt oder mindestens 20 Jahren in Oberammergau wohnen.