Drei Wochen vor der Oktober-Sitzung des Bezirksausschusses (BA) Untergiesing-Harlaching hätte im Stadion an der Grünwalder Straße ein Fußballspiel des TSV 1860 München stattgefunden, erzählt eine Anwohnerin. „Der ganze Müll liegt noch immer im Gebüsch“, berichtet sie dem BA. Sie ärgert sich, dass die Menschen die Stadt ungestraft vermüllen. „Wir wohnen da. Wir müssen uns jeden Tag diesen Dreck angucken“, schimpft die Anwohnerin.
Selbst die Fans würden sich mehr Mülleimer wünschen. „Warum kann man da denn nicht den Verein verantwortlich machen?“ Die Zuschauer kämen schließlich aus dem Stadion, da liegt es nahe, den Fußballclub als Hauptschuldigen auszumachen.
Dem BA ist das Problem bekannt. Gerade die Schuldfrage sei aber nicht ganz so einfach zu beantworten, schränkt BA-Mann Michael Sporrer (SPD) ein. Beim Grünwalder handle es sich schließlich um ein städtisches Stadion. „Deshalb ist für die Müllentsorgung rund um das Stadion eigentlich die Landeshauptstadt München zuständig und nicht der Verein“, so Sporrer.
Allerdings hätte die Stadtreinigung, genauso wie so ziemlich jeder andere Bereich der Stadt, aktuell große Personalsorgen. „Das ist ein komplexes Konstrukt unterschiedlicher Punkte“, sagt der SPD-Politiker.
Zudem weist Norbert Weigler von den Grünen auf die lange Tradition des Stadions hin. Das Grünwalder sei ein kultureller Wert in Giesing, deshalb hofft er auf die Toleranz der Bürger. Und seine Parteikollegin Babette Lischka findet, der TSV 1860 unternehme bereits jetzt eine ganze Menge, um das Problem zu lösen. „Der Verein und auch die Fans geben sich viel Mühe, nach den Spielen aufzuräumen.“ Eine zufriedenstellende Lösung sei trotzdem schwierig, da viele Bürger die Einstellung hätten, man könne seinen Müll einfach stehen und liegen lassen. „Das können wir nicht nachvollziehen, aber es ist leider so.“
Dennoch will der BA das Thema weiter im Blick behalten und nach Lösungen suchen. So soll das Thema an die Stadt weitergeleitet werden. Vielleicht könnten zumindest ein paar zusätzliche Mülleimer aufgestellt werden, hofft Lischka. V. SUPPÉ