Stadträte uneins über Sheeran-Konzert

von Redaktion

Er hat noch nicht mal seine Gitarre ausgepackt – schon gibt es Misstöne: Das geplante Ed-Sheeran-Konzert auf der Theresienwiese stößt im Rathaus auf Kritik. Die Linke will die Fläche nicht ständig für Großveranstaltungen hergeben und fordert stattdessen mehr nicht kommerzielle Veranstaltungen.

Wie berichtet, soll der britische Star-Sänger Ed Sheeran anlässlich eines Fan-Fests zur Eröffnung der Fußball-Europameisterschaft am 12. Juni auf der Theresienwiese auftreten, weil das Olympiastadion zu dieser Zeit mit den australischen Hardrock-Stars AC/DC belegt ist. Das schlägt Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner (CSU) dem Stadtrat vor.

Er sagt: „Das Fan-Fest, die Europameisterschaft und das Konzert schaffen eine enorme Wertschöpfung für unsere Stadt, die mit Geld kaum zu bemessen ist. Die ganze Welt blickt dabei auf München.“ Linken-Chef Stefan Jagel erwidert allerdings, er könne dem Konzert nichts Besonderes abgewinnen. „Statt der Großveranstaltungen wollen wir ein Spektrum an nicht kommerziellen Veranstaltungen ermöglichen. Baumgärtners Superlative sind auch Superlative von Lärm und Dreck, die Anwohner aushalten müssten, während ihnen die Theresienwiese genommen wird.“

Die übrigen Fraktionen schlagen freilich andere Töne an, SPD-Chefin Anne Hübner hatte bereits am Mittwoch Zustimmung signalisiert. „Ein Konzert im Vorfeld des Eröffnungsspiels auf der Theresienwiese fänden wir daher in diesem besonderen Fall in Ordnung.“ Auch CSU-Chef Manuel Pretzl positioniert sich an der Seite seines Parteikollegen: „Die Eröffnungsfeier ist ein herausragendes Event für die Sportstadt München. Diese Chance sollten wir nutzen. Kultur, Tourismus, Gastronomie, Einzelhandel – viele würden von dem Konzert profitieren.“ SASCHA KAROWSKI

Artikel 2 von 8