Riesen-Schaden durch E-Auto im Parkhaus

von Redaktion

Der Brand im Parkhaus am Dienstag hat Spuren hinterlassen: Parkbuchten sind abgesperrt, ein Schild leitet Besucher in den vom Feuer nicht betroffenen Teil der Garage an der Occamstraße. Dort brannte ein Elektroauto, ein Jaguar, vollständig aus (wir berichteten). Eine Person musste mit einer Rauchvergiftung ins Krankenhaus gebracht werden.

Nach derzeitigem Ermittlungsstand hörte ein 37-Jähriger ein lautes Knallgeräusch in dem Parkhaus. Der Mann ist laut Polizei sowohl Inhaber der Garage als auch Halter des E-Jaguars. Nachdem er den Rumms gehört hatte, ging er nach dem Rechten sehen – und fand das Auto ausgebrannt vor. Die Ladesäule des Elektrowagens rauchte, berichtete er der Polizei.

Jetzt ermittelt die Polizei, wie es zu dem Brand kommen konnte. Noch sei unklar, ob der Brand von dem Auto oder der Ladesäule ausgegangen sei, berichtet eine Sprecherin. Fest steht aber: 29 weitere Fahrzeuge wurden durch das Feuer beschädigt, der Schaden beläuft sich auf mehrere 100 000 Euro.

Auch wenn es nicht das erste Mal ist, dass es in Verbindung mit einem Elektroauto zu einem Brand kommt, gibt es laut ADAC keine Hinweise darauf, dass diese eher eine Brandgefahr darstellen als Autos mit Verbrennungsmotor. Allerdings: Wenn Autos brennen, entwickeln sie heutzutage größere Hitze und mehr Flammen als früher – unabhängig von der Antriebsart. Grund ist die Zunahme verbauter brennbarer Stoffe: mehr Dämmung, Kunststoffe, breitere Reifen.

Bei den in E-Autos verbauten Lithium-Ionen-Akkus ist Wasser geeignetes Löschmittel. Bei einem Feuer wird die Energie vor allem im Innern des Akkus freigesetzt, wo der Brand von Teilzelle zu Teilzelle überspringt. Im schlimmsten Fall können die Zellen in der Antriebsbatterie „durchgehen“. Das wäre der sogenannte Thermal Runaway. Um diesen zu löschen, hilft nur kühlen. Dafür benötigt man mehr Wasser als gewöhnlich und es dauert länger. Inzwischen wird der Einsatz von Löschdecken erprobt. Die sind so groß, dass ein brennendes Fahrzeug damit abgedeckt werden kann – um dadurch das Ausbreiten des Feuers zu verhindern.

LEONI BILLINA, VOLKER PFAU

Artikel 5 von 5