Reiter will räumen lassen

von Redaktion

Der Stachus mit seinem Brunnen und dem Karlstor gehört zu den touristischen Attraktionen. Das Areal bildet den Eingang zur beliebten Fußgängerzone. Doch abseits der Sehenswürdigkeiten hat sich eine Schmuddelecke etabliert. Im Bereich des ehemaligen Galeria Kaufhof hält sich seit Längerem eine feste Gruppe von rund zwölf Obdachlosen auf. Gegen die geht der Oberbürgermeister nun vor.

„Wir versuchen die Situation menschenwürdig zu regeln, denn diese Menschen kommen aus größter Not zu uns“, sagte Rathauschef Dieter Reiter am gestrigen Montag. Das bedeute aber nicht, dass die Menschen städtische Hilfsangebote einfach ignorieren und ihr Lager irgendwo aufschlagen könnten. Wenn Beratungs- und Übernachtungsangebote nicht angenommen würden (siehe Kasten), seien Räumungen wie zuletzt im Oktober das letzte Mittel der Wahl.

Laut Verwaltung seien die Obdachlosen den städtischen Streetworkern bekannt. Die dort Lagernden würden immer wieder über die bestehenden Angebote informiert. Bei der Gruppe handle es sich größtenteils um obdachlose Bettler, die alle Angebote kennen, diese aber ablehnen und nur im Einzelfall gelegentlich den Übernachtungsschutz nutzen würden. Reiter: „Ich will, dass sich Münchner und unsere Gäste überall in der Stadt sicher fühlen. Deshalb habe ich den Polizeipräsidenten zu Gesprächen mit meinen Fachreferaten eingeladen. Wir werden noch weitere Maßnahmen beraten. So kann es jedenfalls nicht weitergehen.“

Die letzte Räumung der Schlafstätten vor dem ehemaligen Galeria Kaufhof fand im Oktober dieses Jahres statt. Der betroffene Personenkreis habe sich danach wieder dort niedergelassen. Bereits am Freitag wurde die nächste Anordnung zur Räumung unterzeichnet. Der beim Sozialreferat angegliederte Arbeitskreis „Wildes Campieren“ arbeite zudem weiterhin mit Streetworkern, Polizei und Kreisverwaltungsreferat an dauerhaften Lösungen für diese Situation.

Der Bereich liege aber zu großen Teilen auf Privatgrund. Deshalb seien die Referate dabei, zusammen mit dem Eigentümer eine Lösung herbeizuführen und das Vorgehen auf diese Situation anzupassen.

Auch im Bereich des Karstadt in der Schützenstraße nächtigten Personen (wir berichteten). Diese würden genauso von Streetworkern über die Angebote informiert. Auch in dem Fall hat die Stadt Kontakt mit dem Eigentümer aufgenommen. Eine zeitnahe Räumung ist auch hier geplant. SASCHA KAROWSKI

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