Ein Schuh aus Stroh

von Redaktion

Die Messen Heim + Handwerk und Food & Life sind gestartet – wir zeigen Erfinder und Neuheiten in Riem

Draußen pfeift der kalte Winterwind um die Häuser. Drinnen aber ist es warm und wohnlich – seit gestern laufen nämlich die beiden Messen Heim + Handwerk sowie Food & Life in Riem. Unsere Leserinnen und Leser kommen mit ein bissl Glück sogar gratis rein (siehe unten).

810 Aussteller zeigen die neuesten Trends – 270 bei der Food & Life. Schuhproduzent Sebastian Thies aus München ist einer der Aussteller auf der Heim + Handwerk. Er erklärt: „Wir stellen Schuhe aus Naturprodukten her.“ Das machen er und seine Familie seit 1856. Thies will zeigen, was Nachhaltigkeit heißt – und präsentiert unserer Zeitung einen Schuh aus Stroh. Denn er testet alternative Materialien. Für andere Modelle verwendet er auch Abfälle wie Einweghandschuhe, deren Haltbarkeit überschritten ist.

Nachhaltigkeit und bewusster Umgang mit Ressourcen sind wichtige Themen auf der Messe. Elias Holocher aus Durach zum Beispiel nutzt Raum effizient: Er hat sprachgesteuerte Kochinseln entwickelt, die sich auf Knopfdruck in eine Essgruppe mit Sitzbänken verwandeln. „Das dauert 30 bis 40 Sekunden“, sagt der gelernte Pilot und studierte Musiker. Kosten für so ein Tischlein-deck-dich: je nach Größe 60 000 bis 120 000 Euro.

Ein paar Meter weiter bei Giulia Sperling und Papa Peter duftet es herzhaft und ein bisserl süß. Die Unternehmer aus Sauerlach (Kreis München) braten Burger-Bratlinge aus Nüssen, Haferflocken und Tomaten – eine knusprige Fleisch-Alternative. Schon ihr Opa habe Bio-Snacks verkauft, sagt Giulia. „Wir bieten von unseren Nüssen immer die frischeste Ernte an.“

Ja, die Menschen aus München und Bayern tüfteln ständig an Neuem. Aber man kann dort auch über den Tellerrand schauen: Es sind Aussteller aus 29 Ländern vertreten. Designerin Angelika Frenademetz ist in den Südtiroler Dolomiten geboren. 2020 gründete sie Slowli, einen Concept Store für Möbel und Textilien aus natürlichen, regionalen Materialien. An ihrem Stand riecht es vertraut: nach Zirbe. Das Öl des Baumes wird bei Sauna-Aufgüssen verwendet. „Wir bauen aus dem unbehandelten Zirbenholz Betten“, berichtet Frenademetz. Eines kostet rund 2000 Euro. „Wir wollen damit die ländliche Idylle in die Stadt bringen.“ rmi

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