Die Stadt wird mit vielen Nachbarkommunen Deutschlands größtes regionales Bike-Sharing-System schaffen (wir berichteten). Der Stadtrat hat dazu am Mittwoch mehrheitlich sein Einverständnis gegeben. Bisher wollen sich 40 Kommunen beteiligen. Von mehr als der Hälfte gibt es bereits verbindliche Beitrittserklärungen. Laut einer Mitteilung der Grünen hätten weitere 40 Kommunen ihr Interesse an einem späteren Beitritt bekundet. Von der Entscheidung, in der ganzen Region ein einheitliches Bike-Sharing-System aufzubauen, würden alle profitieren, sagt Stadträtin Gudrun Lux (Grüne).
Geplant ist, ein einheitliches Leihradsystem aufzubauen, das dann auch über Gemeinde- und Landkreisgrenzen hinweg funktioniert. In München selbst sollen künftig mindestens 90 Prozent der Bürger das neue Bike-Sharing-Angebot innerhalb von fünf Minuten erreichen können. Mehr als 5200 Fahrräder, davon 2000 Pedelecs, sollen künftig an 675 Standorten zur Verfügung gestellt werden. Das neue System, soll ab Mitte 2025 funktionieren, dann endet auch das MVG-Rad-Angebot.
Die CSU lehnt die Umstellung auf das neue System ab, unter anderem da Räder nur in zuvor definierten Bereichen abgestellt werden dürfen. Das soll Wild-Parken verhindern. „Das neue System ist stationsbasiert, man kann also nicht einfach von Tür zu Tür fahren“, sagt CSU-Stadträtin Veronika Mirlach. Hinzu kämen die hohen Kosten: „33,5 Millionen Euro für ein Angebot, das bislang viel zu wenig genutzt wird.“ Nach Berechnungen des Wirtschaftsreferats werde bei der jetzigen Nachfrage jede Fahrt mit zehn Euro bezuschusst. Die alten Stationen würden für jeweils 8000 Euro abgerissen, neue müssten gebaut werden. „Das ist paradox und hat mit Nachhaltigkeit gar nichts mehr zu tun.“ ska