Zug-Drama in Pasing

von Redaktion

Berauscht von Lachgas: 16-Jähriger wird von Regionalzug erfasst – und schwerst verletzt

VON DANIELA POHL

Er war high vom Lachgas, als der Unfall passierte – und die Folgen sind grausam: Ein 16-Jähriger ist am Dienstagabend am Bahnsteig Pasing nach einem Sturz ins Gleis von einem einfahrenden Zug erfasst worden. Die Ärzte kämpfen im Krankenhaus jetzt um sein Bein.

Es war gegen 20.15 Uhr, als der gebürtige Syrer aus Bayersoien (Landkreis Garmisch-Partenkirchen) nach Angaben der Bundespolizei gemeinsam mit einem 18-jährigen Bekannten Lachgas auf dem Bahnsteig konsumierte. Kurz darauf rannte der 16-Jährige auf dem Bahnsteig los und läuft einer einfahrenden Regionalbahn, die Richtung Allgäu unterwegs war, entgegen. Der junge Mann kam ins Straucheln – und geriet den Ermittlungen zufolge mit dem Oberkörper zwischen zwei Zugteile. „Er ist oberhalb der Kupplung reingefallen, wo die beiden Zugteile zusammen gekuppelt sind. Er ist dann nach unten gerutscht und wurde vom Radsatz erfasst. Ein Teilbereich des Beins muss von den Rädern überrollt worden sein“, berichtet Wolfgang Hauner, Sprecher der Bundespolizei.

Der Zug kam über dem 16-Jährigen zum Stehen. Der Lokführer hatte den Unfall laut Bundespolizei nicht bemerkt. Rettungskräfte der Berufsfeuerwehr bargen den Schwerverletzten zusammen mit einem Notarzt – während des Einsatzes waren die Gleise zwei bis fünf eine knappe Stunde lang gesperrt. Der 16-Jährige erlitt eine offene Unterschenkelfraktur und eine Hüftverletzung. In der Nacht versuchten die Ärzte in einem Münchner Klinikum, das Bein in einer Notoperation zu retten.

Ein tragisches Unglück, das aus Leichtsinn passiert sei, sagt Hauner. Aufgrund von Videoaufzeichnungen und der Aussage des 18-jährigen Begleiters, der einen Schock erlitten habe, habe man ein Fremdverschulden oder auch suizidale Handlungen ausschließen können.

Oft sei das nicht der Fall. „Wir haben oft Personenunfälle und wissen nicht, was passiert ist“, sagt Hauner. Fakt ist: Bei dem Unfall in Pasing war Lachgas im Spiel, es sei eine Flasche am Bahnsteig sichergestellt worden. Hauner: „Man kann vor diesen Drogen nur warnen.“ Die gefährliche Partydroge aus dem Luftballon kann Taubheits-, Schwindelgefühle oder auch Bewusstlosigkeit auslösen, wenn man sie einatmet.

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