Jessica Frank (28) steht vor dem Kindercircus „Roberto“ in Unterföhring (Kreis München). Sie schaut ernst. Hinter ihr sieht man das Zirkuszelt. Ihre Existenz – eingeknickt unter tonnenweise Schnee. Der Wintereinbruch am Wochenende könnte das Ende ihres Zirkus bedeuten.
„Das Zelt hängt am seidenen Faden.“ Sie klingt verzweifelt, müde. Der Horror begann mit den Schneefällen in der Nacht auf Samstag. Nervös beobachteten sie, ihr Mann Alvaro und ihr Bruder Jeffrey, wie das Gewicht das Zelt immer mehr eindrückte. Sie standen nachts abwechselnd auf. Gegen 3 Uhr wurde die Lage immer ernster. Ihr Mann und ihr Bruder kraxelten aufs Dach, um es von der Last zu befreien. „Dann machte es knack“, sagt Jessica Frank. Und zum Glück waren die Männer flott genug runter vom Zelt. Denn kaum standen sie wieder am Boden, brach der Mittelträger ein, der das Zelt oben hält.
Jessica Frank brachte vor zwei Wochen Sohn Rene zur Welt. Er ist nach ihrem Papa benannt – der gründete den Circus 1990. Und er hat auch die gelbe Zeltplane entworfen. Sein Tod im April nimmt die junge Mama immer noch mit. Jetzt ein weiterer Schicksalsschlag – sie weiß nicht, wie sie das schaffen soll.
Denn im Winter kommt wenig Geld rein. Die elfköpfige Zirkusfamilie hat kein weiteres Zelt. „Unsere Existenz ist in Gefahr“, sagt Jessica Frank. Am Samstag kamen Kräfte von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk vorbei. „Sie haben uns gesagt, wir können nur warten – bis das Zelt von alleine einstürzt.“ Seitdem bangt sie. Aber ganz gibt sie die Hoffnung nicht auf. „Die Plane kann man vielleicht reparieren.“ In Italien gibt es Spezialisten. Aber dort muss sie die Plane erst einmal hinbringen. Nur kostet das Zeit und Geld. Geld, das der Familie mit jedem Tag wegschmilzt.
Wer helfen will, kann spenden. Die Kontodaten lauten: Jessica Frank, Postbank, IBAN: DE36 1001 0010 0104 2901 33, BIC: PBNKDEFF