Drohnen statt Böller

von Redaktion

Kostenpunkt: 950 000 Euro

VON SASCHA KAROWSKI

Die Stadt arbeitet an einem echten Silvester-Knaller: Geht es nach Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner (CSU) soll die Münchner Innenstadt im kommenden Jahr eine künstlerische Lichtattraktion bekommen, die ihren Höhepunkt in einem zentralen Spektakel zum Jahreswechsel finden soll. Der Stadtrat befasst sich im Wirtschaftsausschuss am 12. Dezember mit einer entsprechenden Vorlage. Darin heißt es weiter, dass Laser-, Drohnenshows und andere Formate geprüft werden sollen. Das Spektakel soll weithin sichtbar sein, damit Menschenansammlungen an einem Ort und somit Sicherheitskosten vermieden werden.

Das Thema Licht-Show an Silvester war vor Jahren bereits aufgekommen, weil die Stadt erstmals 2019 scharfe Regeln für den Jahreswechsel gefasst hatte. Seitdem gilt ein Feuerwerksverbot in Teilen der Altstadt sowie ein Böller-Verbot innerhalb der Umweltzonen des Mittleren Rings. Dass diese Regeln auch heuer wieder Anwendung finden, ist wahrscheinlich. Eine Entscheidung werde aber im Laufe der Woche bekannt gegeben, teilte ein Sprecher des Kreisverwaltungsreferates auf Anfrage unserer Zeitung mit.

Und im Zuge dieser ganzen Böller-Verbots-Debatte waren auch immer mal wieder zentrale Feuerwerke oder LED-Shows ein Thema. Unter anderem die ÖDP hatte bereits einmal beantragt, als Alternative zum Feuerwerk eine zentrale Licht-Show auf dem Marienplatz abzuhalten.

Erst vor wenigen Monaten hatte die CSU das Thema erneut aufs Tapet gehoben. Darum freut sich Fraktions-Chef Manuel Pretzl nun über die Vorlage. „Eine Silvester-Lichtshow hätte große Strahlkraft für München, im wahrsten Sinne des Wortes!“ München habe schließlich kein zentrales Feuerwerk. „Und in der Innenstadt wurden Feuerwerk und Böller eingeschränkt. Wir fänden es super, wenn die Stadt als Ersatz ein modernes Lichter-Feuerwerk auf die Beine stellt.“ Auch Referent Baumgärtner fordert: „Endlich mal ausprobieren und nicht nur drüber reden.“

Ob Grüne und SPD dem nachkommen, ist ungewiss. Problem scheinen die Kosten. Denn das Lichter-Spektakel soll immerhin 950 000 Euro kosten. Und da war zumindest am gestrigen Montag bei der grün-roten Rathausmehrheit der Funke noch nicht übergesprungen.

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