Die Bahn sorgt diesmal selbst aktiv für Schlagzeilen: Der Konzern plant, Bahncards künftig nur noch digital zu vergeben – die Kunststoff-Karten gehören der Vergangenheit an. Gestern lief es an: keine Probe-Bahncards 25 und 50 mehr (also jene Variante, die für drei Monate gilt).
Die komplette Umstellung für alle Vielfahrer (also einschließlich der Jahrestickets) soll im zweiten Halbjahr 2024 aufs Gleis gesetzt werden. Das Datum sei aber nicht fix, so eine DB-Sprecherin: Man wolle die Kunden miteinbeziehen, wann genau umgestellt wird.
Die Bahn begründet diesen weiteren Schritt in die komplett digitale Welt unter anderem damit, dass die Zielgruppe der Bahncards „sehr digitalaffin“ sei. In Zahlen seien das rund 60 Prozent – also deutlich mehr als die Hälfte aller Käufer der Bahncard.
Zudem tue man mit dem Umstieg auch etwas für die Umwelt: Nach Angaben der Bahn würden jährlich 5,1 Millionen Bahncards aus Kunststoff ausgegeben. „Eine digitale Bahncard spart jede Menge Plastik“, erläutert Stefanie Berk, die beim DB Fernverkehr Vorständin der Abteilung Marketing ist.
Zudem könne die Karte anders als in Geldbeutel & Co. nicht vergessen werden oder verloren gehen, wenn sie in der Smartphone-App DB Navigator hochgeladen sei.
Die Bahncard wurde in den 90ern eingeführt, dann ein paar Jahre abgeschafft und Anfang der 2000er nach etlichen Kundenprotesten wieder neu aufgelegt.
Eine Bahncard 25 kostet für die 2. Klasse derzeit 62,90 Euro im Jahr, damit spart man sich auf jedes gekaufte reguläre Ticket 25 Prozent, bei der Bahncard 50 (2. Klasse) sind es für alle von 27 bis 64 Jahren derzeit 244 Euro im Jahr.