Im Perlacher Forst ist in der Nacht zu Montag ein Arbeitsfahrzeug in Flammen aufgegangen. Das teilt die Polizei mit. Auch im Forst Kasten ist nach Informationen unserer Zeitung offenbar ein sogenannter Harvester (Holzvollernter) ausgebrannt. Die Beamten wollten sich auf Nachfrage dazu nicht äußern. Auch den für den Forst Kasten zuständigen Verwaltungsstellen der Stadt München war Auskunft nicht gestattet, um die Ermittlungen nicht zu gefährden. Das Gebiet nahe Neuried jedenfalls war großräumig abgesperrt. Die Kripo ermittelt in beiden Fällen – und zudem in einem weiteren. Diesmal in der Innenstadt. Im Bereich der Ludwigsbrücke war es – ebenfalls in der Nacht zu Montag – zu einem Kabelbrand gekommen.
Laut Polizeiangaben hatte ein Zeuge gegen 3.40 Uhr den Notruf gewählt. Das Feuer war im Bereich eines Kabelschachts an einer der Behelfsbrücken für Fußgänger und Radfahrer an der nördlichen Seite der Ludwigsbrücke ausgebrochen. Dort befindet sich aktuell eine Baustelle, weil die Ludwigsbrücke instand gesetzt und die Oberfläche neugestaltet wird. Die Feuerwehr rückte nach dem Notruf aus. Die Flammen seien einer Mitteilung der Retter zufolge bei der Anfahrt weithin sichtbar gewesen, sodass der Einsatzleiter weitere Helfer nachalarmierte. Zwei Atemschutztrupps mit Kohlendioxidlöscher und einem C-Strahlrohr hatten das Feuer rasch unter Kontrolle. Jetzt ermittelt allerdings der Staatsschutz, ebenso die EG „Raute“, ein politisch motivierter Hintergrund kann derzeit nicht ausgeschlossen werden.
Das gilt in ähnlicher Form auch für den ausgebrannten Harvester im Perlacher Forst. In dem Fall war die Polizei am Montag gegen 7.30 Uhr verständigt worden. Die alarmierte Feuerwehr hatte auch bei diesem Brand die Flammen rasch unter Kontrolle.
Zur Schadenshöhe gibt es in allen Fällen derzeit noch keine Angaben, die Anschaffungskosten für einen Harvester liegen allerdings im Bereich von 500 000 Euro.
Und in allen Fällen sucht die Polizei nach Zeugen. Wer also im Bereich Ludwigsbrücke, der Geiselgasteigerstraße / Holzkirchner Straße (Thalkirchen) sowie Jägerstraße / Isartalstraße und Münchner Straße (Unterhaching) etwas Verdächtiges gesehen hat, soll sich unter der Nummer 089/63 00 70 melden.
Immer wieder waren jüngst im Raum München Arbeitsmaschinen in Brand geraten. Erst Anfang November waren in der Johanneskirchner Straße (Bogenhausen) wohl ein Lastwagen und Bagger von Unbekannten angezündet worden. Zuvor hatten Unbekannte im Mai zwei E-Autos der Stadtwerke nahe dem Heizkraftwerk Süd in Brand gesteckt. Es folgten Anschläge auf die Geothermie-Baustelle bei Grünwald und einen Eisenbahn-Bauzug nahe dem HKW.
Bereits voriges Jahr, im Sommer 2022, trieben Feuerteufel ihr Unwesen. Im Februar gab es einen Brandanschlag auf einen Bagger im Eggarten, im Juli zündeten Unbekannte in Obersendling gleich fünf Laster an.