Makler macht OB sauer

von Redaktion

Reiter wehrt sich gegen Wohnungsvorwurf

Jetzt wehrt sich der Rathauschef. Nachdem Immobilienexperte Thomas Aigner gestern die Wohnungspolitik der Stadt in unserer Zeitung kritisiert hatte, betont OB Dieter Reiter (SPD): „Die Stadt hat in den letzten Jahren sehr viel für die Schaffung insbesondere von bezahlbaren Wohnungen getan.“ Diese würden nicht von Maklern gewinnbringend vermittelt, sagt Reiter und fügt süffisant hinzu: „Sie liegen deshalb offenbar auch nicht in deren Blickfeld.“

Im Artikel „Wo bleibt der Wohn-Wumms?“ hatte der Chef der Aigner Immobilien GmbH erklärt, Reiter mache „Politik für Mieter, die hier wohnen, und sicherlich nicht für Menschen, die nach München ziehen wollen“. Dazu der OB: „Ziel der Stadtpolitik ist die Schaffung von Mietwohnungen und nicht gewinnbringender Verkauf und Vermittlung von Wohnungen!“ Ergänzend legt er Zahlen vor: In den letzten Jahren seien 100 000 Wohnungen genehmigt und 76 000 fertiggestellt worden. Zwei Milliarden Euro investiere die Stadt bis 2028 in den Wohnungsbau – Deutschlands größtes kommunales Förderungsprogramm. „Insoweit kann ich den Vorwurf ,Mutlosigkeit‘ nicht nachvollziehen.“ In Freiham werde eines der größten Neubauprojekte in Europa entwickelt: Wohnraum für knapp 30 000 Menschen, zehn Schulen, 25 Kindertagesstätten, ein Stadtteilzentrum.

Aigners Kritik, in München seien die Beteiligungsverfahren zu langwierig, veranlasst Reiter zu der Replik: „Bürgerbeteiligung, insbesondere bei wirklich großen Stadtentwicklungen, als unnötiges Kleinklein zu verunglimpfen, zeugt von einer gewissen Abgehobenheit und ist zum Glück nicht der Stil des Münchner Stadtrats und der Verwaltung.“

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