Inferno an der Innerkoflerstraße

von Redaktion

Man riecht die Brandruine schon aus der Entfernung: Ein Inferno an der Innerkoflerstraße (Sendling-Westpark) hat in der Nacht auf Montag ein Einfamilienhaus verwüstet. Als unsere Zeitung am Montagmittag vor Ort ist, steht ein rotes Feuerwehrfahrzeug vor dem grau-verrußten Gebäude-Gerippe. Ein bizarrer Farbkontrast. Einige Einsatzkräfte stehen vor dem Haus und zwei im Korb der Drehleiter, etwa auf Höhe der ersten Etage. Beide tragen Atemschutzmasken – und dann schmeißt einer von ihnen die Motorsäge an. Denn noch ist nicht klar, ob alle Glutnester gelöscht sind. Sie sägen deswegen prüfend in die Isolierung des Hauses.

Die gute Nachricht: Die vierköpfige Familie, die darin lebte, wurde bei dem Brand nicht verletzt. Die Nacht auf Montag muss sich für sie aber wohl trotzdem wie ein Albtraum anfühlen. Schließlich mussten sie Hals über Kopf aus ihrem brennenden Zuhause fliehen. Und zurückkehren können sie zumindest vorerst nicht, denn es ist unbewohnbar.

Laut Polizei hatte ein Bewohner (45) gegen 23 Uhr den Brandmelder gehört und daraufhin den Rest der Familie geweckt. Nach Informationen unserer Zeitung lebten in dem Haus Eltern mit ihren Kindern. Alle vier retteten sich selbst ins Freie und wurden dort von Rettungskräften betreut. Auch die Feuerwehr hat eine kräftezehrende Nacht hinter sich. Denn als sie mit dem Löschzug eintraf, griffen offene Flammen bereits vom Erd- auf das Obergeschoss über. Die Retter leiteten daher massive Löschmaßnahmen ein. Sie bekämpften die Flammen sowohl von außen als auch von innen in beiden Etagen mit vier C-Rohren und einem B-Rohr. Ein Feuerwehrmann kam in der Nacht mit mittelschweren Schnittwunden in eine Klinik. Denn die Treppe, auf der er löschte, stürzte teils ein.

Seine Kollegen öffneten außerdem weite Teile der Fassade und andere Gebäudeteile. Das sei aufgrund der Bauweise in Holzständerart nötig gewesen, teilt die Feuerwehr mit. Außerdem entdeckten die Einsatzkräfte in der Haus-Isolierung immer wieder Flammen. Deshalb waren die Löscharbeiten auch langwierig. Die Polizei schätzt den Schaden auf mehrere hunderttausend Euro. Die Kripo ermittelt die Brandursache.

Rauchschwaden hüllten am Sonntag auch Teile von Moosach ein. Gegen 16.15 Uhr alarmierte ein Münchner (33) die Feuerwehr. Denn auf einem Campingplatz brannte der Bauwagen einer 60-jährigen Frau. Sie rettete sich zum Glück rechtzeitig. Die Feuerwehr löschte den Brand. Wegen der Hitze wurde auch der nebenstehende Wohnwagen beschädigt. Mittlerweile liegen auch Schätzungen über die Schadenshöhe vor: Die Feuerwehr beziffert sie auf mehrere 10 000 Euro.  rmi

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