Manchmal ist Thomas Kreder (46) unwohl, wenn seine Tochter aus dem Haus geht. Auf dem Weg zur Schule müsse die Elfjährige immer die Straße überqueren. Das Problem: „Viele Autos fahren deutlich zu schnell“, sagt Kreder. An der Elsässer Straße in Haidhausen, wo Kreder lebt, gilt Tempo 30. Doch viele Autos würden trotzdem rasen, die Schilder missachten oder gleich gar nicht wahrnehmen. Eine große Gefahr: „Ich habe schon gesehen, dass Autos vor Fußgängerübergängen eine Vollbremsung hinlegen mussten, so schnell waren sie“, sagt Kreder. Dem Familienvater reicht es! Er hat nun eine Petition für die Elsässer- und Flurstraße gestartet: Er fordert unter anderem schärfere Kontrollen. 142 Unterstützer hat er bereits.
„Das Problem ist uns bekannt“, sagt auch Ulrich Martini (Grüne), der sich im Bezirksausschuss Au-Haidhausen um Mobilität kümmert. Im gesamten Franzosenviertel werde aus Sicht des BA zu schnell gefahren. Das Mobilitätsreferat sieht das anders: „Erkenntnisse über besondere Gefährdungen“ seien nicht bekannt. Bereiche rund um Schulen, Kinderbetreuungseinrichtungen und Spielplätze der beiden Straßen seien Teil eines größeren Mess-Programms. Beanstandungsquoten lägen unter dem Durchschnitt der Stadt.
Thomas Kreder reicht das nicht – und auch der BA möchte handeln: Seit Neuestem kann der BA selbst Tempo-Messungen beauftragen. An der Hochstraße im selben Viertel sei das bereits passiert. Dort seien viele Verstöße gemessen worden, so Martini. Sollte sich das Verfahren bewähren, könnte es auch in der Elsässer Straße erprobt werden. lim