Alarm im Untergrund

von Redaktion

Münchner Freiheit: Defekte Zug-Bremse löst Großeinsatz auf der Linie U6 aus

Auf der Linie U6 geht am Montagmorgen streckenweise gar nichts mehr. Kurz vor 9 Uhr wird das Sperrengeschoss an der Münchner Freiheit geräumt. Vor dem Abgang zu den U-Bahn-Gleisen flattern bereits Absperrbänder. „Es riecht verbrannt“, erklärt ein Polizist, und fordert zum Verlassen des Bereichs auf. Start für eine größere Völkerwanderung, denn keine Bahn fährt mehr, also gehen die Pendler zu Fuß weiter oder versuchen, sich in überfüllte Busse zu quetschen.

An der Leopoldstraße sind hunderte Menschen unterwegs, die zur nächsten U-Bahn-Station eilen. Aber auch an der Giselastraße und der Universität riecht es in der U-Bahn-Station im Untergrund verbrannt. Viele Pendler kramen ihre Corona-Masken aus der Jackentasche und streifen sie zum Schutz vor dem unangenehmen Geruch über.

Später teilt die Feuerwehr mit, dass es kein Brand war, der für den Großeinsatz gesorgt hat – stattdessen ist die Bremse einer U-Bahn heißgelaufen. Rund 70 Einsatzkräfte der Feuerwehr rücken aus, um sich vor Ort ein Bild der Lage zu machen – doch schnell ist klar: Es war nur die defekte Bremse, die für eine leichte Rauchentwicklung und den unangenehmen Geruch sorgte. Der Zug kann jedoch vorerst nicht mehr weiterfahren, muss repariert werden – rund 50 Minuten blockiert er ab 8.40 Uhr die Gleise an der Münchner Freiheit.

Der Betrieb auf der U3 und U6 muss an der Münchner Freiheit unterbrochen werden: Die Züge wenden von Norden kommend bereits an der Dietlindenstraße, aus Richtung Süden an der Universität. Zwischen den beiden Bahnhöfen richtet die MVG Pendelbusse ein. Auch nachdem der Schaden behoben ist, kommt es noch zu Einschränkungen auf der Linie. Wieso die Bremse der U-Bahn heißlief, müsse noch untersucht werden, so die MVG – für viele Pendler sorgte sie jedenfalls für einen Spaziergang zum Wochenstart. JULIAN LIMMER, STEFAN SESSLER

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