Die Bayerische Eisenbahngesellschaft BEG tauscht im Laufe des Jahres über 400 Fahrkarten-Automaten im S-Bahn-Netz München aus – die Landeshauptstadt ist das Versuchskaninchen in Deutschland für die neuen Hightech-Kästen. Ein paar stehen schon, womit laut BEG der Fahrkartenkauf zum „Kinderspiel“ wird. Die größte Neuigkeit: Auf einem großen Bildschirm (Touchscreen) tippt man die Zielstation an, und der Kasten bietet eine Auswahl an Tickets zum Zielort. Wir haben zwei Geräte am Hauptbahnhof getestet. Unser Urteil:
• Der Touchscreen: Auf den ersten Blick eine übersichtliche Sache. Man sieht das S-Bahn-Netz mit Regio-Außenzweigen, kann die Karte per Tasten in alle vier Himmelsrichtungen verschieben, vergrößern oder verkleinern. Wer weiß, wo er hinfahren will, tippt die Station auf der Grafik an. Und schon zeigt der Automat unten (Punkt 2) die Station an. Theoretisch. In der Praxis allerdings funktioniert die Fingerei nicht immer. Mal nimmt er das Fahrziel an, mal drückt man mehrmals vergeblich. Der Automat an den Hauptgleisen gibt nach ein paar Mal Bedienen seinen Geist auf und kann nicht wiederbelebt werden, der an Gleis 11 bei der Bahnhofsmission hingegen, wohl weniger benutzt, springt auch nach längeren Tests an.
• Das Eingabefeld: Wenn der Touchscreen nicht funktioniert oder wenn man lieber seinen Zielort eintippt, kann man das im Feld unter der Karte tun. Allerdings ist das Buchstabentippen nicht leicht, weil die digitalen Felder tief liegen. Entweder man geht in die Knie oder nimmt sich viel Zeit, bis alle Buchstaben korrekt sind. Kann im Stress eng werden.
• Zahlungsmittel: An beiden getesteten Automaten konnte man nur mit der Karte beziehungsweise mit Handy oder Smartwatch zahlen und nicht bar. Die Deutsche Bahn teilt mit, dass bereits beide Arten von Automaten aufgestellt seien. „Auch künftig werden bargeldlose Automaten nur dort zu finden sein, wo auch Automaten mit Bargeld-Funktion stehen.“ MATTHIAS BIEBER