Wer den Münchner Wohnungsmarkt kennt, muss anerkennen: Dieser Betrugsversuch hätte durchaus funktionieren können. Eine schicke Wohnung hat zumindest das Potenzial, schnell einen neuen Mieter zu bekommen. Das hat sich offenbar auch eine Türkin gedacht, die an der Isar Kasse machen wollte. Die 34-Jährige hat dazu ein Apartment über die Plattform Airbnb angemietet und die Wohnung dann selbst sofort inseriert – als regulär zu vermietende Wohnung. Das Ziel bei dieser Betrugsmasche: Laut Polizei wollte die Frau die 7000 Euro Kaution kassieren. Ein potenzielles Opfer ist bei einem Besichtigungstermin aber stutzig geworden und hat das Polizeipräsidium eingeschaltet. Dort sucht man nun nach weiteren Betroffenen in diesem Fall.
Bei ihrer Masche ist die Türkin, die nicht in Deutschland lebt, durchaus strukturiert vorgegangen. Am Montag vergangener Woche mietete sie unter der Angabe falscher Personalien zunächst eine Wohnung in Schwabing an – über das Portal Airbnb. Es handelte sich also um eine tageweise zu mietende Ferienwohnung. Die 34-Jährige wollte hier aber keinen Urlaub verbringen, stattdessen „inserierte sie diese bei diversen Immobilienportalen als Mietwohnung“, wie die Polizei jetzt mitteilte.
Tags drauf ging es dann mit den Besichtigungen los. Und das im Akkord: Alle 15 Minuten kam ein neuer Interessent in die Wohnung. Darunter war ein 19-jähriger, dem einige Ungereimtheiten im Gespräch mit der 34-Jährigen aufgefallen sind. Als er im Internet Recherche betrieb, stieß er bei Airbnb auf genau die Wohnung, die er gerade besichtigt hatte. Die alarmierte Polizei schickte Zivilbeamte an die Adresse und konnte die Türkin bei einer weiteren Besichtigung festnehmen. Es zeigte sich: Die Frau hatte nicht allein gehandelt: Bei der gut organisierten Aktion waren Komplizen beteiligt. Außerdem fanden die Beamten Falschgeld und Wertgegenstände. Wer Infos hat, erreicht die Polizei unter 089/29100. nah