„Fils de pute!“ Wie bitte? So viel Französisch verstanden Mario B. (20), Andrei I. (21) und Dustin H. (19) noch, um zu merken, dass sie gerade mächtig beleidigt worden waren. Vor knapp einem Jahr starteten sie deswegen in der Diskothek P1 eine Riesen-Schlägerei, wegen der sie nun vor dem Amtsgericht München stehen. Die Anklage: gefährliche Körperverletzung. Die Folgen damals: Acht junge Männer mit Prügel-Blessuren, ein Taxifahrer mit Schädel-Hirn-Trauma und 16 000 Euro Schaden an einem Taxi.
Es begann mit einem Flirt: Andrei I. lernte in dem Club ein Mädchen kennen. Die zwei tauschten Handy-Nummern, tanzten, knutschten. Aber leider hatte die Auserwählte bereits einen Freund, einen Schweizer. Und der schlug seinem Münchner Konkurrenten nach besagter Beleidigung direkt ins Gesicht. Andrei I. antwortete ebenfalls mit einer Watschn, die Freunde der Kontrahenten kamen dazu, und so prügelten sich in kürzester Zeit zwei Cliquen mit Fäusten, bis der Sicherheitsdienst alle vor die Tür setzte. Dort stiegen die Schweizer in ein Taxi ins Krankenhaus (der Freund der umkämpften Dame hatte eine Platzwunde). Doch sie kamen nicht weit: Die Angeklagten rissen die Taxitür auf und traktierten den Schweizer und auch den Taxifahrer mit Schlägen und Tritten. Zuletzt hagelte es noch Schläge mit einer Wodka-Flasche, die die Angeklagten zuletzt auf das Taxi pfefferten.
Die drei Übeltäter freuten sich vor Gericht immer noch wie aufgedrehte Schulbuben über die Prügelei. Ihnen drohen nun Jugendstrafen von bis zu sechs Monaten. Das Urteil fällt am Freitag. ISABEL WINKLBAUER