Auf die Kirchengemeinden im Erzbistum München kommen schwere Zeiten zu. „Rund 4000 Gebäude, die pastoral genutzt werden, haben einen Großteil ihrer finanziellen Förderung verloren“, berichtet Dekan Franz von Lüninck. Er leitet ein Projekt, das Gemeinden in und um Forstenried auf eine eigenständige Immobilienverwaltung vorbereiten soll. Bisher hat die Diözese zwischen 60 und 90 Prozent der Instandhaltungskosten für die Gebäude gezahlt. „Jetzt wird die Unterstützung drastisch reduziert.“ Das bedeutet, dass zum Beispiel bei anstehenden Reparaturen kaum mehr Geld fließt und die Gemeinden die Kosten weitgehend selbst tragen müssen. Grund sind die rückläufigen Einnahmen aus der Kirchensteuer wegen der vielen Kirchenaustritte.
Deshalb soll geprüft werden, „welche Gebäude zur Erfüllung unseres kirchlichen Auftrags unabdingbar sind und wie wir sie langfristig erhalten können“, erklärt von Lüninck, der für die Suche nach Lösungen im ehemaligen Dekanat Forstenried verantwortlich ist. Gestartet wurde das Projekt nach einjährigen Vorberatungen mit rund 70 beteiligten Kirchenmitgliedern. In einem zweijährigen Pilotprojekt in Forstenried wird eine Strategie zur eigenständigen Gebäudeverwaltung entwickelt.
Von Lüninck wird dabei unterstützt von einem Experten-Team des Erzbischöflichen Ordinariats München. „Smart wäre es, Gebäude zu vermieten“, sagt er. „Manchmal stehen Pfarrhäuser leer, oder Gemeindesäle und Pfarrämter werden nur eingeschränkt genutzt.“ In solchen Fällen soll überlegt werden, an wen zu welchen Bedingungen vermietet werden kann. Um einen Verkauf von Häusern gehe es dabei weniger, und auch mit den Kirchen selbst soll erst einmal nichts passieren. Vieles sei denkbar, und die Verantwortung liege letztendlich bei den Pfarreien.
Einsparungen bei den Personalkosten sind nicht geplant. „Der Auftrag, den wir als Kirche haben, ist das Evangelium neu in den Blick zu nehmen und in die Welt zu tragen“, betont der Dekan. „Veränderung gehört zum Leben und auch zur Geschichte der Kirche.“