Dialog gegen Rechtsextremismus

von Redaktion

Die Signale aus der Bevölkerung waren überwältigend: Um die 200 000 Menschen demonstrierten im Januar am Siegestor gegen Rechtsextremismus, nur drei Wochen später am 11. Februar verwandelten rund 100 000 Bürger die Theresienwiese in ein Lichtermeer.

Diese Zeichen gegen Rassismus und Hetze wurden gestern Abend auch im Rathaus aufgegriffen. OB Dieter Reiter (SPD) hatte rund 40 Organisationen aus der Münchner Stadtgesellschaft zu einem „Dialog für Demokratie und gegen Rechtsextremismus“ eingeladen. Dabei ging es vor allem darum, den breiten Protest aus der Mitte der Bevölkerung zu kanalisieren. Auch die Stadtspitze beobachtet den Rechtsruck in der Gesellschaft und die zunehmende Radikalisierung der AfD mit großer Sorge. Reiter hatte im Vorfeld der Veranstaltung erklärt, er wolle mit verschiedenen Stimmen aus der Münchner Stadtgesellschaft ins Gespräch kommen und diese vernetzen. Wichtig sei, „eine möglichst breite Wirkung in unsere Stadtgesellschaft zu entfalten und hoffentlich auch in viele Bereiche, die bisher noch schwer für dieses Thema zu erreichen waren“. Er begrüße jedes zivilgesellschaftliche Engagement gegen Rechtsextremismus.

An der Diskussionsrunde am Montagabend im Rathaus beteiligten sich neben den Spitzen der Kommunalpolitik Vertreter der Religionsgemeinschaften, des Migrationsbeirats, des DGB, aus der Kultur- und Sportszene, von Jugend- und Sozialverbänden oder aus dem Bereich Bildung und Wissenschaft. Stellvertretend für die Wirtschaft waren die drei größten Arbeitgeber der Stadt, BMW, MAN und Siemens, geladen. Die Klimabewegung Fridays for Future, die Vereine München ist bunt und Lichterkette sowie die Sozialgenossenschaft Bellevue di Monaco, die allesamt für die Organisation der jüngsten Demos maßgeblich verantwortlich waren, diskutierten ebenfalls mit. Der Dialog soll nach diesem ersten Treffen weitergeführt werden. KLAUS VICK

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