Polizei stellt Statistik 2023 vor

von Redaktion

VON NADJA HOFFMANN

Im Vergleich zu Hamburg oder Berlin ist München zum 48. Mal in Folge sicherste Großstadt Deutschlands. Das heißt aber nicht, dass das Verbrechen an der Isar schläft. In München gab es 2023 mehr Straftaten, deutlich mehr Jugendgewalt und einen hohen Anstieg der Einbruchszahlen. Das zeigt die Statistik, die Polizeipräsident Thomas Hampel vorgestellt hat.

Er machte klar: „Das Jahr 2023 war erneut ein sehr einsatzintensives Jahr für die Münchner Polizei.“ Die Beamten rückten zu 5000 Veranstaltungen, 2164 Demonstrationen und an Spitzentagen zu 1200 Einsätzen aus. Die Folge: ein Berg von 700 000 Überstunden, den das Präsidium vor sich herschiebt. Dazu passt, dass sich die Zahl aller Straftaten, zu denen es 2023 in Stadt und Landkreis München gekommen ist, um knapp elf Prozent auf 101 539 erhöht hat. Verantwortlich gemacht werden konnten dafür 46 523 Tatverdächtige. Knapp die Hälfte von ihnen, 48,7 Prozent, hat keinen deutschen Pass. „Entgegen dem bayernweiten Trend spielen Straftaten durch Zuwanderer keine übergeordnete Rolle“, erklärte Hampel. Ihr Anteil liegt konstant bei zehn Prozent.

Auch bei der Gewalt an Schulen hebt sich die Landeshauptstadt vom Trend im Freistaat ab. Hier ist die Zahl der Vorfälle um 2,5 Prozent auf 1089 gestiegen. Ein Drittel davon machen Körperverletzungen aus. Die Zahlen seien aber, wie es aus dem Präsidium heißt, auf dem Stand wie vor zehn Jahren. Anders ist es bei der Jugendkriminalität, bei der es erneut eine starke Zunahme gab. Während die Gewaltkriminalität 2023 um 8,9 Prozent zugenommen hat, schoss die Zahl der Tatverdächtigen unter 21 Jahre um 47,5 Prozent hoch. Bei schwerer Körperverletzung machten jugendliche Täter 14 Prozent aus, bei Raub 32 Prozent. Ein Brennpunkt war Pasing.

Die Drogenszene hat wiederum andere Treffpunkte: etwa den Alten Botanischen Garten. Bei Letzterem baut die Polizei die Sicherheit aus. Teil des Konzepts: eine neue Videokamera. Dass sich die Münchner schützen müssen, zeigen die Zahlen bei den Einbruchsdelikten: Hier gibt’s ein Plus von 61,5 Prozent bei 893 Delikten.

Absolut positiv ist die Entwicklung beim Trickbetrug: Die Fallzahlen gingen um 65 Prozent zurück, der entstandene Schaden um mehr als vier Millionen Euro. Bei der Zahl der Schockanrufe gibt es ein Minus von 20 Prozent, bei den Attacken von falschen Polizisten ein Minus von satten 77,9 Prozent.

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