Piiiep! Als das Geräusch ertönt, lächelt Elisabeth Sonnenholzner – denn die Glastür zum neuen Supermarkt im Augustinum München-Nord öffnet sich. Dafür musste die 87-Jährige nur ihre EC-Karte ans Zugangsterminal am Eingang halten. Und auch drinnen funktioniert alles digital, ohne Personal – 24 Stunden, sieben Tage die Woche. Teo heißt der Laden, ein Konzept der Supermarktkette Tegut. Am Freitag eröffnete der erste in ganz München in der Seniorenresidenz in Feldmoching-Hasenbergl.
„Ich bin begeistert!“, sagt Elisabeth, als sie sich im Geschäft umschaut. Sie wohnt seit vier Jahren im Augustinum, ist Mitglied im Bewohnerbeirat – und weiß deshalb, dass einige Bewohner skeptisch sind, was den modernen Markt angeht. Etwa, weil alle Bürger im Viertel ihn nutzen können. Eine Videoüberwachung soll aber für Sicherheit sorgen. Und man kann Teo auch nicht einfach so über das Augustinum-Café Auguste oder von der Weitlstraße betreten. Man muss Giro- oder Kreditkarte ans Zugangsterminal halten oder kommt mit der Teo-App rein.
Elisabeth Sonnenholzner geht am Obst- und Gemüseregal vorbei, daneben führt eine Tür zu den Kühlwaren. Dort liegt Leberkäs (4,99 Euro) neben Weißwürsten (3,99 Euro). Darüber: vegane Soja-Nuggets (3,49 Euro) und Bio-Falafel (3,29 Euro). Von den über 950 Waren im Sortiment, die den täglichen Bedarf decken sollen, sind einige Bio-Produkte. Man findet neben Lebensmitteln, Kaffee und Tee auch Drogerieartikel und Zigaretten – nur keinen Alkohol. Wer alles beisammen hat, scannt die Waren selbst, bezahlt mit EC- oder Kreditkarte – fertig.
Auch diese digitale Bezahlform macht manchen Bewohnern Sorgen, berichtet Elisabeth Sonnenholzner. Denn einige Senioren bezahlen am liebsten bar. „Ich war auch sehr skeptisch. Aber ich glaube, wir können uns gegenseitig helfen.“ Außerdem, sagt sie, sollen Augustinum-Mitarbeiter in den ersten Wochen Hilfestellung leisten. Und wer sich trotzdem unwohl fühlt, geht zum Lidl ums Eck.