Stromschlag legt Wirtshaus lahm

von Redaktion

Küchenpersonal verletzt – Restaurant „Falke 23“ bis auf Weiteres geschlossen

VON ISABEL WINKLBAUR

Lebensgefahr in der Küche: Weil Mitarbeiter „massive Stromschläge“ abbekommen hätten, dadurch „unter Muskelkrämpfen und Lähmungserscheinungen litten“, so der Betreiber, bleibt das Restaurant „Falke 23“ bis auf weiteres geschlossen. Das Ganze sei am Wochenende passiert, seit Montag ist zu. „Eine Wiederaufnahme des Küchenbetriebs ist erst möglich, sobald von fachkundiger Stelle eine entsprechende Freigabe vorliegt“, heißt es dazu in einer Mitteilung auf der Internetseite des Lokals an der Falkenstraße. Und: „Um weitere Gefahren für unsere Mitarbeiter abzuwenden, ist eine vorübergehende Betriebsschließung unumgänglich. Alles andere wäre verantwortungslos.“ Es komme durch einen Sicherheitsmechanismus sowieso kein Gas mehr in den Herd – die Gourmetschmiede muss kalt bleiben.

Gastwirt Harald Bernkopf erklärt auf Anfrage unserer Zeitung, was die Ursache für die Stromschläge sein könnte. „Das sind sehr alte Anlagen hier“, sagt er, „wir haben deshalb unseren Verpächtern letztes Jahr schon vorgeschlagen, dass einiges neu gemacht werden muss. Leider kam keine Reaktion.“ Es sei nur durch ein anwaltliches Schreiben bestätigt worden, dass die Elektrik allen Anforderungen genüge. Seit Montag untersuchten nun erneut Elektriker die Küche.

Das „Falke 23“-Haus, in dem lange Zeit die Wirtschaft „Zum Alten Kreuz“ ihren Sitz hatte, ist über 100 Jahre alt und steht unter Denkmalschutz. Eigentümer ist die Familie Schmid; sie verpachtet die Räume an Harald Bernkopf und das „Falke 23“. „In der Tat haben wir am Sonntag von einem Personenschaden erfahren und am Montag in der Früh sofort Handwerker geschickt“, berichtet Ignaz Schmid, der unter anderem auch den Wintergarten am Elisabethmarkt betreibt. „Die Elektriker prüfen nun, woran die Fehlfunktion liegt, ob an den Leitungen oder vielleicht an den Endgeräten. Denn wenn zu viel Strom auf zu viele Geräte umverteilt wird, könnte das in einem Altbau problematisch sein.“

Schmids Meinung nach ist die Stromversorgung in dem nicht sehr großen, alten Gebäude mit den Anforderungen einer modernen Küche mit etlichen elektrischen Geräten vielleicht überfordert. „Womöglich gibt es da Kapazitätsgrenzen.“ Wann das „Falke 23“ wieder aufmacht, können im Moment weder Bernkopf noch Schmid genau sagen. Letzterer schätzt: „Bis alles wieder funktionsfähig hergestellt ist, dauert es hoffentlich nur ein paar Tage.“ Und: „Fest steht, dass wir alle das Gleiche wollen, nämlich, dass wieder ordentlich und sicher gearbeitet werden kann.“

Im „Falke 23“ serviert Küchenchef Daniel Vitorino normalerweise Köstliches wie Spitzmorchelsuppe, Hirschkalb oder Lachstatar. Jetzt entscheiden die Elektriker über künftige Genüsse.

Artikel 6 von 10