München – in den Augen vieler Amerikaner vor allem Oktoberfest und Bier? Weit gefehlt! Zumindest sind in einem aktuellen Artikel der „New York Times“ für einen 36-Stunden-Aufenthalt viele andere Empfehlungen aufgelistet – ohne Oktoberfest, dafür mit Aktivitäten, mit denen man nicht rechnen würde. Etwa ein Besuch in der Isarphilharmonie. Wir zeigen, welche Tour die berühmte US-Zeitung für ein Wochenende bei uns vorschlägt.
Los geht’s am Freitag, 15 Uhr – Treffpunkt ist der Hofgarten mit seinen gepflegten Hecken, Beeten, Brunnen und dem Dianatempel. Von dort soll man in den Englischen Garten spazieren, der – und das wird extra erwähnt – größer ist als der New Yorker Central Park. Sehenswert: die Schwimmer im Eisbach und die Surfer, die mutig die Kunstwelle reiten.
Danach geht’s zum Königsplatz, um ab 17 Uhr etwas über Deutschlands dunkelste Zeit zu erfahren. Das NS-Dokuzentrum widmet sich den Gräueltaten. Um 20 Uhr gibt’s Essen im Dantler. Das Lokal wird gepriesen, da man dort „neue alpine Aromen schmecken“ kann.
Der Samstag startet um 10 Uhr. Die „New York Times“ rät: Gönnen Sie sich im Drei Mühlen einen typisch bayerischen Brunch: Weißwürste, süßer Senf, Brezn und ein Bier zum runterspülen. Der Verdauungsspaziergang ab 11.30 Uhr führt an der Isar stadteinwärts über Wittelsbacherbrücke und Weideninsel zur Deutschen Eiche am Gärtnerplatz. Dort war in den 80er-Jahren Queen-Sänger Freddie Mercury Stammgast.
Gegen 13.30 Uhr ist Zeit für einen Snack ums Eck am Viktualienmarkt. Süßer Tipp der Times: „bayerische Donuts“. Gemeint sind: Auszogne. Frisch gestärkt geht‘s in die Maxvorstadt. „Entdecken Sie die unbekannte Frau hinter der bedeutenden Kunstsammlung“, heißt es. Gemeint ist damit Gabriele Münter. Denn dank ihr besitzt das Lenbachhaus die weltweit größte Sammlung zur Kunst des Blauen Reiter.
Nach einem frühen Abendessen um 17.30 Uhr steht um 19 Uhr die Bayerische Staatsoper auf dem Programm – „die vielleicht beste Oper des Landes“, so die Autoren. Um 22 Uhr geht‘s dann für einen Drink auf die Alte Utting oder in den Bahnwärter Thiel, einen Club im Schlachthofviertel, Münchens Nachtleben sei in den letzten zehn Jahren vielfältiger geworden, lobt die US-Zeitung.
Am Sonntag kostet der Eintritt in städtische Museen nur einen Euro. Deswegen wird empfohlen, große Meister wie Peter Paul Rubens ab 10 Uhr in der Alten Pinakothek zu besuchen. Zum Schluss wird es dann nochmal bilderbuchmäßig münchnerisch: Mittagessen um 12 Uhr im Königlichen Hirschgarten mit Kartoffelsalat, Hendl, Steckerlfisch und natürlich – Bier.