KURZ BERICHTET

Tempotest am Ring mit 30 km/h

von Redaktion

Bald müssen wir bremsen: Die 30er-Zone auf der Landshuter Allee wird kommen, das hat der Stadtrat beschlossen (wir berichteten). Auf einer Strecke von 2,5 Kilometern, auf der jetzt noch meistens Tempo 50 erlaubt ist, manchmal auch zehn mehr. Die Wissenschaft diskutiert schon lange, wie viel die 20 Stundenkilometer weniger bringen – ob die Luft dadurch wirklich besser wird. Fest steht: Für die Anwohner wird es deutlich leiser bei der neuen 30er-Zone. Und für die Autofahrer? Wir wollten es wissen und haben gestern Vormittag nach dem Berufsverkehr den Tempotest gemacht. Einmal sind wir die Strecke mit 50 km/h gefahren, einmal mit den zukünftigen 30.

Wurden wir mit Lichthupen, Hupen, Abdrängen und unflätigen Gesten versorgt, als wir mit Tempo 30 über die Landshuter Allee gekrochen sind? Antwort: nein. Denn um elf Uhr vormittags ist immer die linke Fahrspur frei, wir wurden einfach nur von allem überholt, was mindestens zwei Räder hat. Für die zweieinhalb Kilometer ab dem Ende der Donnersbergerbrücke bis zum Olympiapark benötigten wir im strengen 30er-Tempo genau acht Minuten und fünf Sekunden. Beim Rückweg in derselben Geschwindigkeit dauerte es 13 Sekunden länger. Und bei den regulären 50 km/h? Benötigten wir exakt vier Minuten 52 Sekunden nach Norden und vier Minuten 49 Sekunden retour. Ersparnis also gute drei Minuten.

Wir wiederholen den Test – das erste Mal fuhr Reporter Matthias Bieber, das zweite Mal Fotograf Markus Götzfried. Die Ergebnisse: so gut wie identisch. Einziger Unterschied: Ein Benz-Fahrer raste empört mit rund 80 km/h an uns vorbei und wechselte rasant-wütend im mäßigen Abstand auf unsere (natürlich rechte) Spur.

Fazit: Die Uhr zeigt einen markanten prozentualen Unterschied – aber der absolute Wert von drei Minuten Differenz macht das Kraut nicht fett. Aber: Das Fahrgefühl bei Tempo 30 auf der mehrspurigen Strecke ist eigenartig. M.BIEBER, M. GÖTZFRIED

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