Bahn frei für die Fußball-Europameisterschaft

von Redaktion

Die Pläne des Managements am Münchner Hauptbahnhof: mehr Züge und Platz für die Fans

Voll auf Fußball eingestellt ist das Personal am Hauptbahnhof während der EM. © Martin Hangen

Ein Scheppern schallt durch die Halle. Dicke Stahlträger, rot-weiße Absperrungen, Bauzäune und ein kleiner Kran prägen den Blick. Der Münchner Hauptbahnhof – derzeit eine große Baustelle, laut und chaotisch. „Es ist leider noch nicht die Ruhe vor dem Sturm“, sagt Katja Leschowski vom Bahnhofsmanagement.

Mit Sturm meint sie zehntausende zusätzliche Bahnreisende, die während der Fußball-Europameisterschaft nach München kommen. Sechs Spiele finden in der Allianz Arena statt, es wird ein riesiger Andrang zum Public Viewing und im Stadion erwartet. Bis dahin soll ein wenig Ruhe auf der Baustelle Hauptbahnhof einkehren, zumindest während der Zeit des Turniers von 14. Juni bis 14. Juli: „In den Bereichen, in denen sich Reisende aufhalten, wird die Baustelle während der EM weitestgehend gestoppt“, sagt Leschowski. Die Zäune und Baufelder werden deshalb gerade nach und nach abgebaut – bis auf einen kleinen Bereich am Ausgang Arnulfstraße.

Das ist nicht die einzige Maßnahme, mit der sich die Bahn auf die Fußball-Fans vorbereitet. Um die Reisenden bei der Ankunft zu unterstützen, ihnen den Weg zu weisen, stellte sie zusätzlich mehr als 20 Mitarbeiter ein. Sie werden während der EM am Haupt- und Ostbahnhof sowie am Marienplatz und in Pasing im Einsatz sein. „Sie sollen die Reisenden lenken“, sagt Irmgard Ranner, die den Bereich Service der DB in München leitet. Unterstützt werden die Reiselenker von rund 30 Freiwilligen der Uefa, die an den Spieltagen ebenfalls am Hauptbahnhof unterwegs sein werden, um den internationalen Gästen zu helfen.

Zudem gibt es direkt an den Gleisen am Hauptbahnhof ein Welcome-Desk, wo Mitarbeiter der Bahn und Freiwillige für Fragen zur Verfügung stehen werden. Großflächige Bodenmarkierungen und Hinweisschilder sollen den Weg zur Arena und zu den Fan-Zonen im Olympiapark weisen. Die Passagiere werden dafür per S-Bahn vom Hauptbahnhof über den Marienplatz geleitet.

Wer sein Gepäck am Hauptbahnhof lassen will, für den gibt es zusätzliche Abgabemöglichkeiten: Neben den rund 1200 Schließfächern steht am Intercity-Hotel eine Gepäckaufbewahrung für rund 600 Koffer oder Taschen bereit. 24 Stunden kosten sechs Euro.

Zudem wird die Bahn zur EM zusätzliche Züge einsetzen: An den vier Spieltagen mit spätem Spielende (14. und 25. Juni sowie 2. und 9. Juli) wird es 42 zusätzliche Fahrten geben. Es sind von 0.30 bis mindestens 2 Uhr weitere S-Bahn-Pendelzüge unterwegs. Und zum Halbfinale am 9. Juli fahren auf allen Außenästen Nachtschwärmer-S-Bahnen. Im Regionalverkehr gibt es an den Spieltagen außerdem Sonderfahrten nach Passau oder auch Regensburg.

Daneben sollen zusätzliche ICE-Züge München mit Stuttgart, Frankfurt, Hamburg und Berlin verbinden. Damit alle Passagiere rechtzeitig zum Anpfiff da sind. JULIAN LIMMER

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