Unser Landkreis blüht auf

von Redaktion

Das Münchner Umland ist die Nummer eins in Deutschland

Hoher Freizeitwert: Badegäste genießen den Strand bei der Grünwalder Brücke in Pullach.

Viele Gemeinden im Landkreis München wirtschaften erfolgreich und sind beliebte Wohnorte – wie Baierbrunn, wo der Klatschmohn wächst. © Stephan Jansen/dpa, Claus Schunk/SZ Photo, Andreas Heddergott/TUM

Der Gemeinde-Gürtel rund um unsere Stadt ist spitze! Erneut führt der Landkreis München die Rangliste des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) an. Die Landeshauptstadt selber landet auf Platz vier. „Der Landkreis und die Stadt München bilden zusammen den stärksten Wirtschaftsraum in Deutschland“, sagt IW-Forscherin Vanessa Hünnemeyer, die mit Hanno Kempermann und Johannes Ewald die Studie durchgeführt hat. Dabei punktet der Landkreis mit eigenen Stärken. „Die Mischung aus Ländlichkeit, die Nähe zum Chiemgau und dem bayerischen Voralpenland sowie die Möglichkeiten, die eine Großstadt wie München hat, bietet Unternehmen optimale Rahmenbedingungen. Komplementiert wird dies durch niedrige Gewerbesteuerhebesätze. Dieses Gesamtpaket macht sich auch im Ranking bemerkbar, zum Beispiel beim Gewerbesaldo oder der gemeindlichen Steuerkraft“, so Hünnemeyer.

In ihrem Regionalranking 2024 haben die Forscher Erfolg und Entwicklung aller 400 Landkreise und kreisfreien Städte in Deutschland erforscht. Insgesamt wurden 14 gewichtete Indikatoren aus den Bereichen Wirtschaftsstruktur, Arbeitsmarkt und Lebensqualität untersucht. Die größten Stärken des Landkreises München – eine Übersicht.

Bevölkerungswachstum

Der Landkreis München ist mit knapp 356 000 Einwohnern der einwohnerstärkste der 71 Landkreise im Freistaat. Allein in den letzten 20 Jahren hat die Bevölkerung um über 55 000 zugenommen. Auch die Münchner fliegen aufs Umland: So zogen zuletzt jährlich rund 10 000 Städter in den Landkreis, 2800 mehr als aus dem Landkreis München in die Stadt.

Wohlstand

Der durchschnittliche Bruttolohn je Arbeitnehmer im Landkreis hat seit 2010 um fast 25 Prozent zugenommen, er betrug 2019 über 51 500 Euro jährlich. Entsprechend hoch ist die Kaufkraft: Durchschnittlich lag das verfügbare Nettoeinkommen pro Kopf 2023 bei 37 022 Euro. Zum Vergleich: Die Münchner hatten 35 803, der Deutsche 26 870.

Wirtschaftskraft

Allein in Ismaning haben 22 Top-Firmen ihren Sitz, zu den größten zählen der PVC-Hersteller Westlake Vinnolit (ca. 900 Millionen Umsatz) und der IT-Dienstleister msg systems ag (ca. 400 Millionen Umsatz). Unterföhring ist wichtiger Medienstandort (u. a. Sky). Auch die Allianz hat dort ihren Hauptsitz. Infineon ist in Neubiberg. In Taufkirchen ist der Ludwig-Bölkow-Campus ein Aushängeschild, was den Luft- und Raumfahrtbereich angeht. Der Campus Garching der TUM gehört zu den größten Wissenschaftszentren Europas. Auch Erneuerbare Energien sind auf dem Vormarsch – Beispiele: Im Hofoldinger Forst entsteht ein neuer Bürgerwindpark, in Haar will die Gemeinde eine Freiflächen-Photovoltaik-Anlage bauen.

Wermutstropfen Wohnen

Die Lebensqualität im Landkreis ist hoch (siehe Kasten oben). Doch auch hier ist Wohnen knapp und teuer – einstige Bauerndörfer wie Schäftlarn sind begehrte Wohnorte für wohlhabende Ex-Städter. Nach Auswertungen von Immobilienportalen liegt im Landkreis der durchschnittliche, ortsübliche Mietpreis 2024 für Wohnungen bei 18,70 Euro. Die im Mittel günstigsten Mietwohnungen befinden sich in Brunnthal (15,19 Euro), die teuersten in Grünwald (20,71 Euro). DANIELA POHL

Artikel 1 von 11