Ex-Hotel wird XXL-Asylheim

von Redaktion

Heimeranplatz: Freistaat baut ehemaliges Sheraton-Hotel für Flüchtlinge um

Täglich werden etwa 48 Kriegsflüchtlinge registriert.

Das ehemalige Sheraton am Heimeranplatz soll zeitnah zur größten Asylunterkunft umgebaut werden. © Schlaf (2)

Der Freistaat richtet in München eine neue Groß-Asylunterkunft ein. An der Garmischer Straße sollen künftig bis zu 900 Menschen unterkommen können. Und es werden noch weitere größere Kapazitäten in München gesucht.

Bislang konnten im ehemaligen Sheraton-Hotel am Heimeranplatz 550 Menschen untergebracht werden. Künftig soll es in dem Gebäude an der Garmischer Straße 2–12 bis zu 900 Bettplätze geben. Wobei bereits bei einem Belegungsgrad von 80 Prozent des Maximums von Vollauslastung gesprochen wird.

Damit die neue Asylunterkunft möglichst schnell in Betrieb gehen kann, soll die Liegenschaft bald umfassend saniert und umgebaut werden. Bislang ist hier in einem Teil eine Anker-Dependance untergebracht. Dabei handelt es sich um ein Ankunftszentrum, in dem von der Ankunft bis zur Weiterverteilung oder Rückkehr alle Zuständigkeiten vor Ort gebündelt sind. Daneben gibt es noch ein Übergangswohnheim mit rund 200 Plätzen. Dort werden seit 2022 Personen untergebracht, die über humanitäre oder politische Aufnahmeprogramme des Bundes einreisen, zum Beispiel ehemalige afghanische Ortskräfte und deren Familienangehörige. Sie haben bereits mit ihrer Einreise Aufenthaltsrecht in Deutschland. Eigentlich sollte die Anmietung des Wohnheimbereichs Ende März enden, die Regierung von Oberbayern konnte den Mietvertrag jedoch kurzfristig bis 30. September verlängern. Derzeit leben nur noch 60 Personen in dem Wohnheim.

Nun sollen beide Nutzungen bald beendet werden, damit die Umbauten für die neue Asylunterkunft starten können. „Das Objekt eignet sich aufgrund seiner Bauweise und seiner Lage insbesondere auch für die längerfristige Unterbringung von besonders schutzbedürftigen Personen wie etwa mobilitätseingeschränkte Personen oder Personen mit besonderen medizinischen Behandlungsbedarfen“, so die Regierung von Oberbayern auf Anfrage. Ob die neue Münchner Unterkunft die größte Einrichtung in Oberbayern ist, ist Interpretationssache. Isoliert betrachtet weisen die bestehenden Unterkünfte in Manching/Ingolstadt und Fürstenfeldbruck mit jeweils rund 1000 Betten noch höhere Kapazitäten auf. Andererseits gehören zum Standort am Westpark offiziell auch die 260 Bettplätze als Notreserve in der Außenstelle Maria-Goeppert-Mayer-Straße.

Derzeit kommen in Oberbayern täglich durchschnittlich 37 Asylsuchende neu an. Im laufenden Jahr gab es bislang über 5000 Neuankömmlinge. Doch nach den Erfahrungen der Vergangenheit nimmt die Zahl der Asylsuchenden im Sommer und Herbst in der Regel zu. In den letzten beiden Jahren hatte man am Ende konstant über 20.500 neue Asylsuchende in Oberbayern, das sind 56 Menschen täglich. Hinzu kommen tägliche Neuankünfte von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine, bei denen sich es in der Regel nicht um Asylsuchende handelt.

Bei der Stadt werden derzeit täglich im Schnitt 48 Kriegsflüchtlinge neu registriert. Sofern sie über keine private Wohnmöglichkeit verfügen, werden sie auch in staatlichen Unterkünften untergebracht. Genauso wie Personen, die über die verschiedenen humanitären und politischen Aufnahmeprogramme einreisen.

Die Stadt liegt bei der Erfüllung ihrer Aufnahmequote derzeit unter dem statistischen Soll. Unabhängig von der Frage der aktuellen Quotenerfüllung gelte aber schon angesichts der anhaltend hohen Zugangszahlen, dass ein weiterer Ausbau der Unterbringungskapazitäten in der Landeshauptstadt dringend notwendig sei, so die Regierung. Mit der neuen Unterkunft sollen daher vor allem auch die Unterbringungskapazitäten in der Landeshauptstadt weiter ausgebaut werden. Dabei ist auch klar: Die Garmischer Straße wird kein Einzelfall bleiben. „Es werden noch weitere größere Kapazitäten in München gesucht“, so die Regierung CARMEN ICK-DIETL

Artikel 7 von 11