Lachgas-Debatte in München

von Redaktion

Politiker wollen Verkauf an Minderjährige verbieten

In solchen Flaschen kann man Lachgas kaufen – auch in München. © IMAGO/Funke Foto Services

CSU und Freie Wähler im Münchner Stadtrat wollen Lachgas für Minderjährige verbieten lassen. Sie fordern Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) nun dazu auf, sich für ein Verbot bei der Bundesregierung stark zu machen. Unsere Zeitung hatte erst diese Woche über die Gefahren der Partydroge berichtet, die vor allem unter Jugendlichen beliebt ist. Eigentlich wird Lachgas als medizinisches Präparat eingesetzt, unter anderem als Narkosemittel. Dennoch ist das Mittel frei verkäuflich – zum Beispiel in E-Kiosken wie am Harras (allerdings mit Alterskontrolle).

CSU und Freie Wähler reagieren nun und fordern Konsequenzen. „Die extensive Nutzung von Lachgas ist mit erheblichen gesundheitlichen Risiken behaftet“, heißt es in dem Antrag. Dennoch fällt das Gas in Deutschland nicht unter das Betäubungsmittelgesetz. Dabei mehrten sich zuletzt die Aussagen von besorgten Eltern, dass Lachgas von Jugendlichen häufig als Rauschmittel missbraucht werde. Eine schnelle Reaktion und ein Verbot des Verkaufs an Jugendliche sei erforderlich – so sieht es die Stadtratsfraktion.

Damit übernehmen die Münchner Politiker die Position der Unionsparteien im Bundestag. Auch sie hatten bereits ein Verkaufsverbot an Minderjährige gefordert. Nun reagiert Gesundheitsminister Karl Lauterbach: Er will rasch für strengere Regeln sorgen, um den Verkauf von Lachgas als Partydroge besonders an junge Leute einzudämmen. „Wir werden schnell mit einer Regelung kommen“, sagte der SPD-Politiker am Freitag im ARD-Morgenmagazin. Als eine Möglichkeit nannte er, Lachgas in die Liste psychoaktiver Stoffe aufzunehmen.
LIM

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