Kita-Sandkasten sorgt für Ärger

von Redaktion

Wind verweht den Inhalt – Ehepaar verklagt deshalb Stadt

Ärgernis für die Nachbarn: der Sandkasten der Kita an der Rienecker Straße. © Marcus Schlaf

Stefanie und Michael P. (Name geändert) behaupten, dass sie Kinder mögen. Daher war es für sie auch kein Problem, in Aubing ein Haus neben einer Kita zu bauen. Nur: Vom Sandkasten der Kindertagesstätte an der Rieneckerstraße wehe an windigen Tagen Sand auf ihr Grundstück. Viel zu viel Sand, wie sie meinen. Deshalb verklagten sie nun die Stadt. Diese müsse dafür sorgen, dass sie diesen „Ausstoß von Emissionen“ unterlässt, wie es im Gesetzbuch heißt. Gestern fand vor dem Landgericht München die gescheiterte Hauptverhandlung statt.

„Der Sand liegt an windigen Tagen auf unserem Vorplatz zentimeterdick“, behauptet das Ehepaar. „Er bedeckt unser Auto und zerkratzt durch schmirgelnde Scheibenwischer die Windschutzscheibe. Er dringt auch in den Motorraum. Aus der Dachrinne müssen wir dicke Sandklumpen entfernen.“ Stefanie P. fügt an: „Wir können nachts nicht einmal unser Mansardenfenster öffnen, weil dann Sand auf unsere Kopfkissen rieselt.“

Zehn Jahre haben die P.s mit der Kita verhandelt. Als Teilerfolg befüllte die Stadt dann die Hälfte des riesigen Sandkastens – er misst 30 mal 10 Meter – mit Hackschnitzeln, die nicht fliegen. „Aber leider die falsche Hälfte, die der Wind weniger heftig angreift“, sagt Michael P. Eine Abdeckung für die Schließzeiten bewertet die Stadt aber als „zu kostspielig“, wie deren Anwältin darlegt. „Die P.s könnten aber eine Abdeckung für ihr Auto kaufen.“

Und jetzt? Die P.s sollen die Sandbelastung nun dokumentieren und Gegenmittel nennen, die Kita verschiedene Ideen ernsthaft besprechen. Am 1. Oktober wird dann entschieden, ob die Stadt den Sand einfangen muss. ISABEL WINKLBAUER

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