Zur Wiesn werden wieder Millionen von Gästen erwartet. © Peter Kneffel, dpa
Der Chef des Oktoberfests, Clemens Baumgärtner (CSU), mit Spaten auf der Theresienwiese. © Peter Kneffel/dpa
Der Sommer hat kaum angefangen, da rüstet sich München für den Herbst. Am 21. September wird das Oktoberfest o‘zapft. Sechs Millionen Besucher werden dann bis 6. Oktober zur Wiesn erwartet. Gestern gab Wirtschaftsreferent und Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner mit einem symbolischen Spatenstich das Startsignal für den Aufbau. Die wichtigsten Fragen vorab:
Was kostet das Bier? Unsere Zeitung hat es schon exklusiv berichtet: Vier Zelte werden heuer für die Mass mindestens 15 Euro verlangen, nämlich Paulaner, Hacker, das Schützenzelt und die Bräurosl. Als wahrscheinlich gilt, dass auch die meisten anderen Zelte teurer werden, allerdings nicht über 15 Euro.
Was ist mit dem Essen? Auch hier wird es teurer. Ein Grund dafür ist die höhere Mehrwertsteuer auf Essen in der Gastronomie, die seit Januar wieder von sieben auf 19 Prozent angehoben wurde – also den Wert vor Corona. „Von einer Erhöhung um 15 Prozent muss ausgegangen werden; 12 Prozent entfallen dabei auf die Angleichung der Mehrwertsteuer auf das Vor-Corona-Niveau und drei Prozent auf allgemeine Kostensteigerungen“, sagt Wirte-Sprecher Christian Schottenhamel.
Ist Corona noch ein Thema? Nein. Allerdings bleibt die Wiesn ein Viren-Superspreader-Event. Regelmäßig einige Tage nach der Eröffnung füllen sich in München die Arztpraxen überproportional mit hustenden Menschen: Wiesn-Grippe. Denn in der Enge der Zelte haben Erkältungsviren beste Bedingungen.
Darf man auf der Wiesn kiffen? Nein. Bayerns Regierung hat ein Landesgesetz auf den Weg gebracht, nach dem das Kiffen auf Volksfesten und in Biergärten verboten wird. Zwar untersagt das Cannabisgesetz des Bundes das Kiffen in unmittelbarer Nähe von Minderjährigen, was faktisch ein Verbot für Volksfeste zumindest tagsüber bedeutet, weil dort auch Kinder und Jugendliche unterwegs sind. Volksfestbetreiber hatten dennoch eine Regelungslücke beklagt. „Wir müssen das Verbot einhalten und werden auch unsere Sicherheitskräfte entsprechend sensibilisieren“, sagt Wirte-Sprecher Christian Schottenhamel. „Wir sehen auch kein großes Problem, da es bis dato auch nicht zu größeren Cannabis-Dampfschwaden in München gekommen ist.“
Geht Wiesn auch virtuell? Nicht nur für Menschen mit Viren-Phobie soll es das Wiesn-Erlebnis erstmals digital geben. Rechtzeitig zum Start des Festes sollen Fans virtuell übers Festgelände schlendern können. Derzeit wird ein Online-Spiel entwickelt, bei dem Besucher als Avatare mit VR-Brille das Volksfest besuchen.
MM