Schluck!

von Redaktion

Wiesn: Mass für 15,30 Euro

Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner. © Marcus Schlaf

Satte 15,30 Euro für eine Mass Bier, 14,67 Euro für einen Liter Wasser, 14 Euro die Limo. Willkommen auf der Wiesn. Gestern veröffentlichte die Stadt die Getränkepreise fürs Oktoberfest 2024 (21. September bis 6. Oktober). Und die ziehen deutlich an!

Wie wir bereits exklusiv berichteten, knacken erstmals mehrere Festzelte die 15-Euro-Marke: Bräurosl, Hacker, Löwenbräu, Paulaner, Marstall und Münchner Stubn – letzte verlangt mit 15,30 Euro am meisten für die Mass Festbier (genau wie fürs Alkoholfreie). Am billigsten ist’s im Familienplatzl (13,60 Euro).

Bierpreise zwischen 13,60 und 15,30 Euro – zum Vergleich: 2023 kostete der Liter zwischen 12,60 und 14,90 Euro. Die Fischer-Vroni erhöht ihren Masspreis gleich um einen Euro, ebenso das Familienplatzl. Die Bräurosl zieht um 80 Cent an. Das teuerste Weißbier gibt’s im Weinzelt (17,80 Euro auf den Liter gerechnet). Die teuerste Limo (14 Euro pro Liter) hat die Heinz Wurst- und Hühnerbraterei.

Im Weinzelt ist der Liter Wasser am teuersten (14,67 Euro) – und ein Liter Spezi kostet laut Stadt dort gar 18,40 Euro! Laut Sprecherin Christine da Silva stimmt der Preis. „Allerdings bieten wir gar keinen Liter Spezi an, sondern nur als 0,25 l-Glas.“ Heißt: Ein Viertelliter Spezi für 4,60 Euro. Es geht aber auch billiger: Laut da Silva gibt es im Weinzelt eine Kinderlimo (0,5 Liter) für faire 3,80 Euro.

Und nicht alles wird teurer: In der Vinzenz Murr Metzgerstubn bleibt der Masspreis (14,90 Euro) gleich. Und das Weißbier wird sogar um 20 Cent billiger.

Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner (CSU) verteidigt die Teuerung: „Die Bierpreise steigen im Durchschnitt um 3,8 Prozent – das liegt unter der allgemeinen Inflation im vergangenen Jahr. Die Brauereien und die Wirte haben gerade auch in diesen Zeiten zu kämpfen und stellen hier in München hervorragende Produkte her. Das Ergebnis wird auch heuer ein Fest sein, das Lebensfreude verbreitet und der Stadt guttut.“

Die Wiesn-Wirte machen die „Kostenspirale“ bei Einkauf, Lohn, Aufbau und Energie für die neuen Preise verantwortlich. So seien die Einkaufspreise seit 2019 um 20 Prozent, der Lohn um 25 Prozent gestiegen. Auch ein Faktor: die Mehrwertsteuererhöhung von 7 auf 19 Prozent.

Immerhin: Wiesn-Stadträtin Anja Berger (Grüne) kündigte an, die Zahl der Gratis-Trinkwasserspender auf der Theresienwiese auf zehn zu verdoppeln. THOMAS GAUTIER

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