Weitläufig mit Adele-Leuchtschrift: So soll das fertige Pop-up-Stadion aussehen. © Leutgeb-Entertainment
In Riem geht‘s hoch hinaus: Fans freuen sich auf ihr Idol, Hotels und Gastro über klingelnde Kassen. © Jens Hartmann (3), dpa
Kommt im August nach München: Superstar Adele (Foto li.). Oben: Der Bau der Open-Air-Arena auf dem Messegelände.
Die Adele-Festspiele stehen vor der Tür: In Riem wächst jetzt schon die Arena des Mega-Stars. Wie berichtet, gibt die Britin im August zehn Konzerte auf dem Gelände der Messe. Für ihre einzigen Live-Auftritte auf europäischem Festland seit acht Jahren scheut die 36-Jährige („Skyfall“, „Hello“) keine Kosten und Mühen. In dem Pop-up-Stadion auf dem alten Flughafengelände, das extra für die Konzerte gebaut wird, können sich zwischen 2. und 31. August insgesamt 800 000 Zuschauer die Shows anschauen. Der Ansturm war anfangs riesig. Doch ein Teil der Ränge ist noch zu haben.
In einem Monat können jeweils 80 000 Zuschauer pro Abend Adele live vor Ort lauschen. Die 300 Meter breite Open-Air-Arena ist entworfen vom Münchner Florian Wieder, der schon für Beyoncé und Rammstein Bühnen gestaltet hat. „Es werden die besten Konzerte, die Adele je gegeben hat“, sagte Wieder unserer Zeitung. Die Nähe zum Publikum ist dem Weltstar wichtig. Deshalb gibt es einen langen Steg, auf dem Adele fast bis in die Mitte der Arena laufen kann, mit einer Rundbühne am Ende. Bogenförmig lässt sich außerdem die Hauptbühne über zwei Stege erreichen. Wieder: „Irgendwann wird für jeden der 80 000 der Moment kommen, in dem er ihr nah ist.“
So können auch Zuschauer in den hinteren Rängen hoffen, dass die Sängerin an ihren Reihen vorbeischreitet. Womöglich ein kleiner Trost für die hohen Ticketpreise, die zum Vorverkaufsstart im Februar für Aufruhr gesorgt hatten. Die günstigsten Karten gab’s zwar schon für 74,90 Euro, die regulären Preise für die meisten Karten reichen beim Anbieter Ticketmaster allerdings von 184,90 Euro bis 419,90 Euro (direkt vor der Bühne). Für VIP-Tickets muss man bis 1250 Euro hinlegen.
Ursprünglich waren nur vier Konzerte geplant, doch weil der Andrang so groß war, wurde aufgestockt. Noch sind für alle Konzerte Tickets in fast allen Kategorien verfügbar. Wir fragten am Freitag bei Live Nation Entertainment und Leutgeb Entertainment nach Details – die Veranstalter ließen die Anfrage zunächst unbeantwortet und verwiesen auf eine Pressekonferenz Mitte Juli.
In München sehen viele das Gastspiel des Superstars als erfolgreichen Coup für die Münchner Wirtschaft. Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner (CSU) stellte bei Bekanntgabe die Stärkung der Messe als Konzert-Standort heraus. Auch die Stadtteilpolitiker sind zufrieden, fühlen sich gut informiert und eingebunden. „Wir sind mit den Veranstaltern seit mehreren Monaten in Kontakt“, sagt Stefan Ziegler (CSU), Chef des Bezirksausschusses Trudering-Riem. Das Verkehrskonzept sei schlüssig. Der Veranstalter setze zum Beispiel Shuttle-Busse ein, um zugeparkte Wohnstraßen in Riem zu vermeiden.
DANIELA POHL