Snizhana Nyzenko klagt über mangelnden Service.
Werner Scholze ist besorgt. © Hangen (3)
Roland Fischer ist verärgert. © Götzfried
Rainer Heidel fürchtet Einbußen.
Nicht nur die Dauer der Zustellung, auch das zunehmend ausgedünnte Filialnetz bringt die Postkunden auf die Palme. Am schlimmsten ist es in Sendling. Entlang der U6 sollen gleich drei große Poststellen geschlossen werden: die Postämter am Goethe- und Partnachplatz und am Harras. Werner Scholze (81)steht vor der Post am Harras und beklagt: „Das halte ich für eine Verschlechterung auf ganzer Linie.“ Als Sendlinger kann er selbst kleine Geschäfte, wie zum Beispiel den Kauf einer Briefmarke, bald nicht mehr problemlos tätigen.
Für die Berufstätige Snizhana Nyzenko (43) sind die sich verändernden Öffnungszeiten des Postamts am Harras schon sehr problematisch. „Die Filiale öffnet mittlerweile erst später und erschwert es Berufstätigen somit, Geld abzuheben oder Pakete zu empfangen.“ Wenn die Filiale ab 2025 ganz dicht ist, muss sie dringend nach einer Alternative suchen, kann sich aber kaum vorstellen, wie die aussehen soll.
Auch Rainer Heidel (58) kann seine Tätigkeit als Online-Händler immer schlechter ausüben. Er muss inzwischen seine Retouren erst mal suchen, nachdem diese aufgrund der vielen Schließungen in der Umgebung „nicht anständig abgegeben werden“. Das geplante Aus des Postamtes am Harras stellt ihn beruflich vor ein Problem. Wo wird er seine Pakete ab 2025 abholen und wie beeinträchtigt das seine Arbeit als Online-Händler?
Roland Fischer (63) ärgert sich vor allem über das sinnlose Warten auf Päckchen. Der Rathausangestellte hat sich schon manchmal extra Urlaub genommen und zu Hause gewartet, um sein Paket entgegennehmen zu können. „Doch dann sagt die Live-Tracking-App der Post die Zustellung für denselben Tag ab!“
GW