Ebenso dreist wie gefährlich: Liegend fährt der Mann auf dem Dach des Busses in Giesing mit. Über seine Identität ist nichts bekannt. © privat
Blinder Passagier auf dem MVG-Bus: Fast unsichtbar liegt ein illegaler Mitfahrer auf dem Stadtbus, der gerade am Grünwalder Stadion unterwegs ist. Ein aufmerksamer Leser knipst das Foto. Wo und wie der Mann auf das Dach gelangte, ist unklar. Genauso wie die Dauer seiner gefährlichen Spritztour. Die Münchner Polizei konnte bislang keine Erkenntnisse zu dem Fall liefern. Klar ist nur: Der Mann spielt mit seinem Leben.
Kein Einzelfall im Münchner Nahverkehr. Immer wieder kommt es im Stadtgebiet zu Fällen von lebensgefährlichem U- oder S-Bahn-Surfing: Erst Ende vergangenen Jahres sorgte ein Video für Aufsehen. Darauf zu sehen: Zwei junge Männer, die auf das Dach einer U6 nahe der Station Kieferngarten klettern und auf der fahrenden Bahn herumlaufen. Und im April stieg ein betrunkener 19-Jähriger am Marienplatz außen auf eine S-Bahn auf – und fuhr bis zum Hauptbahnhof mit. Die Polizei konnte ihn festnehmen. Doch Bus-Surfen – ist das jetzt ein ganz neuer Trend?
Die MVG verneint diese Frage: Es sei der erste Fall dieser Art, der bekannt wurde. Ohnehin will die MVG die Angelegenheit nicht so hoch hängen: In München bestehe kein Problem mit dem Thema. Die Polizei spricht lediglich davon, dass es gelegentlich dazu komme, „dass Personen vornehmlich ÖPNV-Fahrzeug auf unkonventionelle Art benutzen“. Von einem Trend könne man jedoch nicht sprechen. Belastbare Zahlen gibt es nicht.
Die Strafen für solche Vergehen seien immer im Einzelfall zu prüfen, teilt die Polizei mit. Sie reichen von Ordnungswidrigkeiten bis zu Straftaten wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr. Eines ist klar: Lebensgefahr droht dabei immer.
LIM