Tram 29 entfällt: Kritik an Streichung

von Redaktion

Die Tramlinie 29 wird ersatzlos gestrichen. Das stößt auf Kritik. © sigi Jantz

Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) will den Betrieb der Tramlinie 29 einstellen. Grund seien laut MVG weitere Kapazitätsausweitungen auf den Linien 19, 20 und 21. Dort sollen ab Fahrplanwechsel größere Fahrzeuge zum Einsatz kommen. Die Einstellung der Linie 29 sei jedoch nicht nachvollziehbar, schreibt der Verein Straßenbahnfreunde München.

Die von den Verkehrsbetrieben vorgestellten Berechnungen ergäben durch den Einsatz größerer Fahrzeuge nicht mehr, sondern weniger Trams auf den stark belasteten Strecken an der Landsberger und Dachauer Straße. Die ursprünglich geplante Verlängerung nach Pasing habe Sinn. Ebenso sei eine Verlängerung zum Westfriedhof notwendig. Denn mit der Inbetriebnahme des Strafjustizzentrums am Leonrodplatz im kommenden Frühjahr sei mit mehr Fahrgästen zu rechnen.

Die 2019 eingeführte Linie 29 war Teil einer ab 2020 vorgesehenen Angebotsoffensive. Sie beinhaltete unter anderem Taktverdichtungen auf weiteren stark ausgelasteten Straßenbahnstrecken. Sie sollte umgesetzt werden, wenn genügend Fahrzeuge vorhanden sind. Diese seien nun vorhanden, sind die Straßenbahnfreunde überzeugt. Und die Fahrgastzahlen hätten nach den beiden Corona-Jahren 2020 und 2021 längst wieder das alte Niveau von 2019 erreicht.

„Die MVG zeigt sich nicht als Mobilitätsmacherin, wenn sie Verschlechterungen als Verbesserung verkauft“, sagt Vereinssprecher Neudek. „Sie nimmt erhebliche Belastungen für Fahrgäste und Verspätungen in Kauf. Die Verkehrswende darf nicht ausgebremst werden, sondern muss aufgegleist werden.“
SKA

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