Vor dem Monaco Franze und seinem Spatzl: Nicki, Ehemann Gerhard und die gemeinsame Tochter Sina (24). © Sigi Jantz
Schick-schick, Schick-schick, Schickeria – der Song der Spider Murphy Gang hat sich jahrzehntelang dermaßen in die Ohren gebohrt, dass man nicht viel Schampus braucht, um mitsingen zu können. Der „Schampus an der Bar“ in der „Schwabinger Kneipen“ fließt 43 Jahre später (1981 kam der Song raus) in einer Wirtschaft in Obermenzing an der wenig schicken Verdistraße. Egal, der Schickeria-Thommy, wie Thomas Lerchenberger für alle heißt, versucht dort sein Glück als Wirt, hat er doch schon viel gemacht in seinem Leben: Kürschner, Schauspieler, Musiker, Trachten-Designer – und vor allem ist er ein krachertes Münchner Urgestein.
Deshalb kommen auch alle, wie Schauspieler Ernst Hannawald, der den Thommy noch aus „oiden Schwabinger Zeitn“ kennt, oder Herbi Hauke, der sich selbst Guru nennt und die wuide Freddie-Mercury-München-Zeit noch erlebt hat. Nur eine war nie „dabei in der Münchner Schickeria“: Nicki, das bayerische Cowgirl aus Plattling. Zur Schickeria-Eröffnung kam sie trotzdem mit Mann und Tochter, „denn wir haben Urlaub und Zeit und da haben wir uns gedacht, wir fahrn auf Minga.“ In die Großstadt, in der sie einmal unbemerkt „ein halbes Jahr gewohnt hat, der Liebe wegen“. So ganz hat sie ihre niederbayerische Heimat nie verlassen. Warum auch? Die sympathische Sängerin, heute 57, hat ihren ganzen Freundeskreis dort. Dort ist sie aufgewachsen – und ausgegangen: „Wenn ich nicht irgendwo aufgetreten bin, bin ich am Wochenende ins Point, so hieß unsere Diskothek in Plattling, da war immer Doppeldecker-Time“, erinnert sie sich. Damals trank man Rüscherl und Whiskey-Cola, keinen Schampus.
Heute bestellt sich Nicki höchstens mal einen Spritz. Viel Zeit zum Feiern bleibt ihr eh nicht: „Ich bin bis 2026 durchgebucht.“ Sie freut sich, dass ihre Fans sie immer noch hören wollen, und vielleicht kommt noch mal ein neues Album raus. Jetzt geht‘s erst mal mit der Familie in den Sommerurlaub, nach Kreta. Die, die dableiben, können in der Schickeria vorbeischauen – ohne „Gorilla an der Tür“, sprich Türsteher.
MARIA ZSOLNAY