Miriam P. mag das Leben in ihrem Viertel.
Karl Bogner lebt seit 15 Jahren in Schwabing-West. © Limmer (2)
Schwabing-West ist urban, belebt – und eng: Kein Münchner Stadtteil ist dichter besiedelt. Auf einem Hektar wohnen hier im Schnitt 157 Münchner (Stand 2022). Und der Stadtteil ist in den vergangenen Jahrzehnten noch mal gewachsen: seit dem Jahr 2000 um rund 15000 Bewohner – von 53789 auf 68603.
Doch wie lebt es sich im am dichtesten besiedelten Stadtteil, in dem die Mietpreise immer neue Gipfel erklimmen? Klar, hier sei immer viel los, sagt Miriam P. (38). Doch: „Das Viertel bietet ein schönes Angebot an Geschäften und Restaurants – und gleichzeitig ist es durch Parks wie den Luitpoldpark sehr grün“, sagt sie. Und durch viele Spielplätze gebe es auch für sie als junge Familie genügend Raum, um sich mit Kindern auszutoben. Dass es in Schwabing-West zu eng wird: Dieses Gefühl hat sie nicht.
Ganz anders sieht es Karl Bogner (76), der seit 15 Jahren in Schwabing-West lebt: „Es ist grauslich, furchtbar eng.“ Vor allem die Nachverdichtungen mit immer neuen Häusern finde er „katastrophal“. So sorgen Nachverdichtungs-Projekte in dem Viertel allgemein immer wieder für Proteste unter Anwohnern – wie vor einem Jahr am Bonner Platz, wo ein begrünter Innenhof einem Neubau mit rund 50 Wohnungen weichen sollte.
Dass sein Stadtteil eng ist, spürt Bogner auch im Alltag: „Überall stehen Fahrräder oder Elektroroller rum, man kommt oft nicht vorbei. Schön ist das nicht mehr“, sagt er. Trotzdem lebt er gern hier – doch weiter wachsen solle das Viertel nicht.
LIM, HU