Großeinsatz nahe der U-Bahnhaltestelle Implerstraße in München: In einem Supermarkt ist eine Frau erschossen worden, nachdem sie die Polizei mit einem Messer attackiert hatte. © Bartl
München – Gegen 18.40 Uhr gestern Abend wurde die Münchner Polizei von einer Zeugin über ein Körperverletzungsdelikt verständigt. Laut „Bild“-Zeitung soll die tatverdächtige Frau daraufhin mit der U-Bahn geflüchtet sein und zwei Stationen gefahren sein. Die hinzugerufenen Beamten haben die Tatverdächtige dann in einem Penny-Supermarkt an der Implerstraße im Stadtteil Sendling angetroffen.
Nach ersten Informationen des Polizeipräsidiums hatte die Frau dann in dem Supermarkt mit einem Messer randaliert und dabei auch mehrere Personen verletzt. Etwa zehn Polizei-Streifen fuhren an den Ort des Geschehens. Vier Beamte gingen in den Supermarkt. Die Frau griff dann auch die Polizisten mit dem Messer an.
Laut BR kam Pfefferspray zum Einsatz, mehrere Beamten griffen zudem zu den Waffen und gaben Schüsse ab. Die Frau wurde getroffen. Trotz Reanimationsmaßnahmen starb die Angreiferin noch am Tatort. Wie viele Schüsse abgegeben wurden, konnte die Polizei-Pressestelle gestern Abend zunächst nicht sagen.
Zur Identität der Frau gab es ebenfalls noch keine näheren Informationen – es soll sich aber laut Medienberichten um eine 31-jährige Münchnerin handeln. Einzelheiten zu dem Vorfall und zum genauen Tatablauf will die Polizei heute Mittag bei einer Pressekonferenz bekannt geben.
Bei Redaktionsschluss, gestern am späten Abend, liefen am Tatort noch Spurensicherungsmaßnahmen. Auch die Rechtsmedizin war vor Ort, um die Leiche der Angreiferin freizugeben. Die Kriminalpolizei nahm die Ermittlungen auf. Außerdem wurde das Landeskriminalamt als neutrale Ermittlungsstelle einbezogen, um den Schusswaffengebrauch der Münchner Polizeibeamten genauer unter die Lupe zu nehmen.
„Der Einsatz einer Schusswaffe ist immer das letztmögliche Mittel“, sagte ein Polizeisprecher. „Das wird nicht leichtfertig gemacht.“ Durch die Schüsse sei nur die Angreiferin verletzt worden.
SOPHIA BELLIVEAU