Der Brotbackautomat hat zwar schon Gebrauchsspuren, aber er backt bestens. Warum ihn also entsorgen? Besser, er wird für 20 Euro weiterverkauft. Dasselbe gilt für die Baby-Spieldecke für vier Euro, die Küchen-Hocker für je zehn Euro oder zwei Kisten voller aktueller Bücher und CDs. Sie alle warten im neuen lila Pop-up-Container der Halle 2 auf neue Besitzer.
Die nunmehr zweite Zweigstelle des städtischen Gebrauchtwaren-Kaufhauses in Pasing hat gestern am Viktualienmarkt eröffnet. An drei Wochenenden können die Münchner an der Westenriederstraße 1 gebrauchte Waren abgeben oder zum Schnäppchenpreis kaufen. Noch am heutigen Samstag, am 20. und 21. September und am 18. und 19. Oktober. „So bringen wir das Konzept ‚Zero Waste‘ von der Halle 2 ins Herz von München“, freut sich Kommunalreferentin Jacqueline Charlier. Als erste Werkleiterin der Abfallwirtschaft übergab sie den neuen Gebraucht-Umschlagplatz der Öffentlichkeit.
„Zero Waste“ heißt auf Deutsch „null Abfall“. „Nichts Wegwerfen ist das Gebot der Stunde“, erklärt Charlier. „Nachhaltigkeit ist kein abstraktes Konzept, sondern der Gedanke wird im Alltag gelebt.“ Münchens Gebrauchtwarenkaufhäuser sind daher ein Erfolg, man gibt Möbel, Küchenzubehör und Elektrogeräte gerne weiter an Mitbürger, die Bedarf haben – „zu Preisen, günstiger als bei Ebay“, wird erklärt. Dazu gehören auch schöne Dinge des Lebens, wie etwa ein Grammophon für 25 Euro oder eine Designer-Obstschale für 6 Euro. „Man glaubt gar nicht, was man alles findet“, schwärmt Charlier.
Der Pop-up-Container steht nicht nur am Viktualienmarkt, sondern er wandert bis Ende Oktober durch die City. Am 11. Oktober findet man ihn etwa beim Ascend Klimaprojekt am Harthof, auch bei den Hofflohmärkten soll er gastieren. Einsätze bei Festivals und Nachbarschaftsfesten sind ebenfalls geplant, etwa beim Nachbarschaftstag Perlach. Eine weitere Zweigstelle der Halle 2 gibt es in der Hohenzollernstraße 76 (Schwabing). Das Diakonia-Kaufhaus (Dachauer Straße 192) ist ein weiteres Ziel.
IWI